2014 Italien – Kroatien – Slowenien – Österreich – Bayern
28. April bis 2. Mai 2014 und
2017 Anhang zu Kroatienferien, Nationalpark Plitvicer Seen und Pula
Bergamo – Garda – Verona – Triest – Piran – Pula – Opatija – Rijeka – Krk – Ljubljana – Salzburg – München
Erstmals in meinem Leben will ich die magische Grenze zum ehemaligen Jugoslawien überqueren. In meiner Vorstellung eine exotische Welt.
Am Gotthard tanzten die Schneeflocken auf der Windschutzscheibe. Am Gardasee hingen die Wolken tief, dennoch war der Blick von unserem Balkon wunderschön.
In Verona goss es wie aus Kübeln. Was für ein Glück, wird eine heisse Schokolade in Italien als eine dickflüssige Köstlichkeit serviert. Als beim Auslöffeln der Blick auf die Arena fällt, fühlten wir uns mit dem weinenden Himmel versöhnt. Romeo und Julia hingegen …..
Auf der Autobahn versuchte uns der Regen zu stoppen, doch wir gaben nicht auf und freuten uns in Triest über den grauen Himmel. Was für eine Stadt! Diese Kulisse! Ich konnte die Entdeckung kaum erwarten, wo ist ein Parkplatz? Ich bog zum Kanal ab. Leider Fahrverbot und Sackgasse. Zig mal vor und zurück beim Drehen, der Abgrund zum Wasser immer scharf am Pneu. Doch irgendwann konnten wir unsere Tour zu Fuss starten.
Wie gesagt, diese Gegend war mir bis dahin völlig fremd. So war ich kurz nach Triest total überrascht, dass wir uns plötzlich in Slowenien befanden, auf einer Autobahn mit Vignetten-Pflicht. Slowenien? Währung? Vignette? Keine Karte auf dem Navi! Bei der nächsten Ausfahrt fuhr ich an eine Tankstelle und informierte mich. Zum Glück sind Euros die offizielle Währung. So kaufte ich eine Vignette und einen Snack.
Nach kurzer Fahrt hiess uns ein Schild in Kroatien willkommen.
Bei Piran fanden wir ein Zimmer in einem Ferienresort am Meer. Die gepflegten, vermutlich eher begüterten Gäste aus Kroatien verhielten sich am Buffet und beim Essen im grossen Saal sehr ruhig und verhalten. So wird auch ein relativ einfaches Essen vom Buffet zum Hochgenuss.
Am nächsten Morgen fuhren wir auf kurvigen Strässchen über Hügel Richtung Stadt. Die plötzlich neue und sehr grosszügige Strasse führte direkt in ein mehrstöckiges Parkhaus. Wir fuhren mit dem Lift einige Etagen runter zum Ausgang, wo ein ein Plakat auf den Shuttle-Bus hinwies. Wir rannten, erwischten ihn grad noch und genossen entspannt die Fahrt zur Altstadt. Nach einem ausgiebigen Spaziergang stiegen wir wieder ein …. und verpassten die Endstation, wo wir eingestiegen waren. Na ja, dann halt eine Extra-Runde. Zurück im Zentrum informierte uns der Chauffeur, dass er nun Mittagspause mache und in einer Stunde zurückfahre. Ojeeee! Wie bloss kann uns sowas passieren! Nach eingehendem Studium der Architektur und Fischerei klappte es beim zweiten Anlauf doch noch.
Weiter gings zügig Richtung Pula. Einen Halt legten wir ein in Porec und stillten unseren Hunger in einem Restaurant am Meer. Die einzigartige Stimmung kündigte ein Gewitter an. Wir rannten zu langsam bzw. starteten zu spät – vor dem Auto kriegten wir das Nass doch noch ab.
Pula kennen wir durch unsere Nachbarin, die dort ein Haus besitzt und den Sommer am Meer verbringt. 2017 besuchte ich sie in diesem Paradies. Vor dieser Reise verpassten wir allerdings nach ihrer Anschrift zu fragen und kurvten – ohne Navi!! – ziellos umher, in der wohl unattraktivsten Gegend. Plötzlich jedoch standen wir vor dem gigantischen Amphitheater! Erbaut wurde das Kolosseum 2 v. Chr. bis 14 n. Chr. unter Kaiser Augustus in Holz. Den Triumphbogen der Sergier (das antike Goldene Tor) sahen wir im Vorbeifahren. Anders als die Arena war er viel kleiner, als wir ihn uns vorstellten.
Nun wollten wir zügig vorankommen, auf Opatija waren wir total gespannt. Wir nahmen die «Schnellstrasse», welche sich steil den Berg hinaufwand. Von weitem erkannten wir ein riesiges Bauwerk. Unsere Neugierde wuchs – dann verschlang uns der Berg: die Tunneleinfahrt ist riesig!
In Lovran fanden wir ein schönes Hotel am Meer, über welches wir von unserem Balkon unseren Blick schweifen lassen konnten. Zum riesigen Zimmer gehörte eine High-Tech-Dusche mit zig Düsen, deren Sprührichtung ich einfach nicht zu steuern wusste.
Die Restaurants am See waren uns zu schick. Der Mann in der sympathischen Kneipe konnte uns nichts Vegetarisches anbieten, auch keinen Risotto, der mit Meeresfrüchten auf der Karte stand. So landeten wir in einer Pizzeria, setzten uns an einen Tisch im romantischen Garten und genossen den Blick auf altes Gemäuer statt aufs Meer.
Am nächsten Morgen freuten wir uns auf die Genussfahrt nach Opatije. Was für eine andere Welt! Mondän wie an der Côte d’Azur: Ein Hotel-Palast reiht sich an den nächsten. Blumen, Palmen, Häfen mit Yachten, das blaue Meer, …. Eine Traumwelt an der Kvarner-Bucht, einst ein mondänes Seebad und Winterkurort der Donaumonarchie.
In diese Welt passten wir nicht ganz. Nächster Halt in Rijeka, in einem engen, mehrstöckigen Parkhaus, das in eine Häuserschlucht gebaut wurde. Was für eine andere Welt! Wir schritten die Strasse bergab Richtung Zentrum. Erst einige triste, riesigen Betonbauten. Nach einem grossen Brunnen aber machte uns die Schönheit dieser Stadt sprachlos! Eindrückliche Paläste, Lounges auf der Piazza, fröhliche Menschen. Nun fehlte es uns nur noch an Cash bzw. Kunas. Da gab es tatsächlich Hinweisschilder zu Wechselstuben. Unglaublich! Ich fühlte mich auf frühere Reisen zurückversetzt. Wie schön! In einem kleinen Büro in einem Hinterhof wechselten wir Geld und konnten endlich einen Kaffee geniessen, auf der Lounge räkelnd. Was für ein Feeling!
Nächstes Ziel war die Insel Krk. Was für ein verheissungsvoller Name! Auf der neuen Autobahn kamen wir schnell voran. Die Wunden des Baus an der Natur sind noch nicht verheilt.
Ab auf die Insel! Mit dem Auto über eine Brücke! Dieses Vergnügen habe ich selten.
Die Hauptstadt Krk ist klein und nett. Wir machten einen Rundgang, flanierten am Meer, doch nichts konnte uns länger halten. Wir träumten von einem Hotel direkt am Meer und vom Baden. Mit diesem Traum starteten wir die Inseltour. Leider wurden wir nicht fündig.
Schön war die Fahrt auf «Abwegen». Das Strässchen wurde immer enger, gab es gar ein Fahrverbot? Irgendwann fanden wir eine Parkmöglichkeit am Wasser – war es bei Stara Baska? – und setzten uns in der Nähe auf die Kiesel. Ein bisschen Inselfeeling kam auf.
Meist war die Insel sehr grün, Autos sahen wir selten, aber auch nichts Interessantes. Es wurde spät und wir beschlossen zurück ans Festland zu fahren, dort Richtung Süden und im erstbesten Zimmer mit Meeresblick einzuchecken. Das passt doch, am Hafen von Crikvenica. Auf der Hinfahrt besuchten wir noch ein wunderschönes Städtchen, hoch auf einem Hügel liegend:
Diese Tischplatte hatte es in sich.
Ich stellte mein Laptop drauf für ein Foto meines Arbeitsplatzes mit Meeressicht. Es war schliesslich 1. Mai, Tag der Arbeit! Die Kaffeetasse wollte ich nur fotogener platzieren. Plötzlich rutschte das Laptop über die Platte, ich stoppte es reaktionsschnell vor dem Runterfallen und kippte dabei die Tasse um! Der Kaffee ergoss sich über die Tastatur. Erst in Salzburg klappte ich das wie ein Dach zum Trocknen aufgeklappte Ding wieder zu. Es funktionierte tadellos weitere Monate lang. Weil es sich über die attraktive Reisebegleitung freute?
Nach dem Schrecken gingen wir auf Erkundigungstour im Städtchen. Am grossen Platz am Meer gab es viele Restaurants, doch wir waren fast die einzigen Gäste. Das Personal war wie immer sehr freundlich. Deutsch spricht fast jeder, weil viele irgendwann in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz arbeiteten.
Es wurde Zeit, die Rückfahrt anzutreten. Nicht ohne nochmals anzuhalten und einen Blick auf die wunderschöne Kwarner-Bucht zu werfen und auf die Brücke auf die Insel Krk.
Wie freute ich mich nun auf eines meiner langjährigen Traum-Reiseziele: Ljubljana! Wir fuhren also Richtung Norden, investierten in einem Autobahn-Shop die letzten Kunas in Wein und querten bald die Grenze zu Slowenien, das ich ja drei Tage zuvor unverhofft kennenlernen durfte.
Die Landschaft glich jener der Schweiz, grün und hügelig. Am Strassenrand warben immer wieder riesige Werbeplakate für den Besuch einer Höhle. Na ja, dachte ich, habe ja schon viele tolle gesehen. Doch die Bilder weckten die Neugierde und wir fuhren sie an, die Höhlen von Postojna: https://www.postojnska-jama.eu/de/hoehle-von-postojna/. So etwas Fantastisches habe ich selten gesehen! Bereits die die 3,7 km lange Zugfahrt in in den Berg war ein einzigartiges Erlebnis. Der unterirdische Zug wurde im Jahr 1872 als erste Eisenbahn in einer Tropfsteinhöhle weltweit eröffnet, als einzige zweigleisige unterirdische Eisenbahn der Welt.
In Ljubljana kamen wir am Sonntag an. An diesem Tag fehlt jedem Städten das geschäftliche Treiben. Stattdessen trafen wir entspannte Menschen, die flanierten, die Sonne genossen, sich in Strassen-Cafés verwöhnen liessen. Wir passten uns den Einheimischen an und genehmigten uns am Fluss Palatschinken. Dabei konnten wir bestens die Menschen beobachten.
Schade, blieb nur noch eine Nacht. Wir nahmen die recht lange Strecke nach Salzburg unter die Räder. Dort waren wir zweimal mit dem Eislaufteam und steuerten direkt das uns dadurch bekannte Hotel an. Im gleichen Komplex gibt es ein griechisches Restaurant, wo wir uns nach der langen Fahrt stärkten.
Am Morgen vor der Heimfahrt liessen wir uns natürlich die Tour durch die Altstadt und den Besuch eines Kaffeehauses nicht entgehen.
Kurz vor München kamen wir am Chiemsee vorbei.
War es damals, als wir bei starkem Regen ins Zentrum von München fuhren? Das Parking neben Hollister ist seit Jahren im Navi gespeichert. Ich meine, wir schlenderten über den Viktualienmarkt und kauften frische Abensberger Spargeln, Schweinefleisch für Max und Süsses aus der Bäckerei für ….. die Fahrerin musste schliesslich gestärkt die lange Heimfahrt antreten können.
Anhang zu meinen Kroatienferien 2017
Wie ich staunte, als ich 2017 von unserer Regensburger-Ferien-Clique die Fotos der gewählten Ferienwohnung anschaute – diese befand sich in Crikvenica! So kam ich unverhofft zu einem erneuten Besuch dieses reizvollen Städtchens am Meer.
Wir bewohnten in Crikvenica ein Ferienhaus mit Pool oberhalb der Stadt mit traumhafter Sicht auf die Kvarner Bucht.
Natürlich hielt ich es dennoch nicht lange aus auf einem Liegestuhl und fuhr in den Nationalpark Plitvicer Seen. So beeindruckt hat mich Natur selten!
Einen weitere Reise führte mich nach Pula, an der Südspitze der Istrischen Halbinsel. Dort besuchte ich meine Nachbarin in Zürich in ihrem (Ferein-) Haus am Strand. Auf das Amphitheater musste ich natürlich nochmals einen Blick werfen:
Unser Hotels 2014
Hotel in Garda: Lungolago Regina Adelaide 52, 37016 Garda, Italien
Hotel am Piran Beach: https://hotel-barbara.si/de/
Hotel Park Lovran: https://www.hotelparklovran.hr/
Pension in Crikvenica: http://pension-ribica.com/
Hotel Meininger Salzburg: https://www.meininger-hotels.com/de/hotels/salzburg/hotel-salzburg-zentrum/