2012 Kreuzfahrt griechische Inseln 27. Juli bis 3. August
Kreta – Kos – Samos – Izmir – Mykonos – Santorini – Rhodos – Kreta
Meine zweite Reise auf der Costa Atlantica, aber die allererste nach Griechenland. Magisch zogen mich die sagenumwobenen Inseln an. Wie Ikarus wollten wir fliegen, doch ein Reisebus bremste unseren Übermut um 6 Uhr am Flughafen Zürich. Erst cruisten wir auf der Strasse zum Airport Turin bei wunderschöner Morgenstimmung.
Ein Shuttle-Flugzeug brachte bzw. holte die Kreuzfahrer via Turin und Rom.
Auf Kreta standen wir staunend vor der erleuchteten Costa Atlantica. Unsere Lebensgeister erwachten sofort wieder und trieben uns trotz später Stunde ans reichhaltige Buffet.
Das Morgenritual: Augen aufschlagen, gespannter Blick aus dem Fenster – woww! Jeden Tag ein neues Bild, immer traumhaft schön. Meer, Strand, Boote, Hügel, Fischerdorf, … Vom Balkon aus lässt sich das Anlegen beobachten, das morgendliche Treiben im Hafen, die Busse und Taxis, welche auf Kundschaft warten.
Doch wir bleiben entspannt, der Tag ist noch lang. Erst einen Kaffee ans Bett holen, sich aufs reichhaltige Frühstück freuen und Pläne schmieden.
Kos erkunden wir zu Fuss. Erst bestaunen wir die Platane, welche der Arzt Hippokrates gepflanzt haben soll. Unter dem Baum habe er seine Schüler die Kunst der Heilkunde gelehrt. Demnach hätte der Baum ein Alter von mehr als 2400 Jahren.
Nach einem Spaziergang durch das Städtchen gingen wir zurück auf unser Schiff. Wir erblickten es von weitem – wie imposant!
Welches Bild wird sich uns heute Morgen präsentieren?
Samos! Das Schiff legte an, allerdings nicht so einfach wie üblich. Das Meer war sehr unruhig. Wir sassen beim Frühstück als wir über Lautsprecher informiert wurden, dass das Schiff aus Sicherheitsgründen wieder ablegen wird. Es blieb den Passagieren noch etwas Zeit, um direkt von Bord zu gehen. Später musste getendert werden. Warum nicht? Hetzen wollten nicht, und eigentlich auch mal im Tenderboot cruisen.
An Land nahmen wir ein Taxi und liessen uns an einen Strand chauffieren. Das fühlte sich nun wirklich an wie Ferien und Griechenland.
Zurück am Pier stellten wir uns in die Schlange der Wartenden auf die Tenderboote. Diese konnten jedoch am Schiff nicht anlegen. Selbst mit Stangen konnten sie nicht ans Schiff gezogen werden. Sie mussten zurück an Land. Wir wurden gebeten, nach Sonnenuntergang zurückzukommen, dann wird das Meer meist ruhiger. Wirklich? Im Tenderbötchen fühlten wir uns wie in einer Nussschale, die die Wellen als Spielzeug entdeckten. Das Wasser klatschte an die Scheiben, zu sehen war kaum etwas. Einige Passagiere übergaben sich. Schreie. Irgendwann schafften wir es, «festen» oder eher ruhigeren Boden unter die Füsse zu kriegen.
Nach diesem Abenteuer hatten wir uns die Apero-Drinks wirklich verdient!
An den Drinks lag es nicht, am nächsten Morgen breitete sich wirkliche eine andere Welt vor unserem Fenster aus: Hochhäuser, dicht bebaut – Türkei, Izmir!
Auf den ersten Blick hatten wir das Gefühl, doch am falschen Ort zu sein:
Auf Migros folgte eine schicke Strasse mit Starbucks.
Doch im Basar begann der Orient.
Den nächsten Kultursprung machten wir nach Mykonos. Aus der Ferne präsentierte sich das Eiland bereits als Postkarten-Idylle.
Der Hafen malerisch, die Gässchen eng, romantische Häuser, Blumen in voller Pracht.
Den Mühlen fehlte das Segeltuch, doch unser Schiff wirkte von hier eindrücklich.
Ein Stückchen Strand bleibt vor den am Wasser stehenden Häusern, Klein Venedig nennt sich das Quartier. Oft kamen wir an kleinen Kirchen vorbei.
Der Pelikan im Restaurant erschreckte mich doch etwas. Irgendwie passte er nicht in diese Szenerie. Seine Geschichte ist aussergewöhnlich, wie ich später auf Wikipedia las: 1958 fand ein Fischer einen verletzten Pelikan. Der war bis 1986 das Maskottchen von Mykonos und wurde Petros genannt. Nach Petros’ Tod 1986 schenkte Jacqueline Kennedy Onassis der Insel einen neuen Pelikan. Ein weiterer kam als Geschenk, ein anderer wurde verletzt an Land gespült. So lebten zeitweise drei Pelikane auf der Insel.
Beeindruckend türmt sich die hohe Wand von Santorini vor unserem Schiffsbalkon auf. Oben reihen sich weiss getünchte Häuser an den Hang. Wie soll hier ein Kreuzfahrtschiff anlegen können? Fähren bringen uns bequem an Land.
Doch wie kommen wir nun hoch ins Dorf? Zu Fuss, auf dem Rücken eines Esels oder per Schwebebahn? Wir wählten letzteres, mussten aber eine Weile anstehen.
Der Blick von Kraterrand ist atemberaubend, das Städtchen beeindruckt mit engen Gässchen, lebhaften Treiben und vielen Aussichtspunkten.
Wollen wir die Eselchen wirklich für uns arbeiten lassen? Die Girls finden ja, wir entscheiden uns für den Fussweg. Angesichts der vielen Eseln, den rutschigen Pflastersteinen und der heiss brennenden Sonne kein wirkliches Vergnügen.
In einer ganz anderen Welt fühlten wir uns in Rhodos. Shoppingstrasse, viele Menschen, Beach mit Musik beschallt, soweit das Auge reicht, …
Und hier stand er einst, der Koloss von Rhodos!
Die Nacht des Abschieds naht. Noch einmal geniessen wir das Leben und feine Essen auf dem Schiff, die Shows, den Sonnenuntergang.