Wie freute ich mich, als mich Therese und Manfred einluden zu einer Reise nach Amsterdam mit dem Auto!
Wir gingen unermüdlich auf Entdeckungsreise, liessen fast nichts aus: Grachtenfahrt, Van Gogh-Museum, Theater Carré (Musical Cats), Madame Tussauds Wachsfiguren-Kabinett, Museum der optischen Täuschungen, usw. Sogar ins Umland fuhren wir zu einigen wunderschönen Städtchen und Touristenorten am Meer.
Amsterdam bietet einiges, was es sonst nirgendwo auf der Welt gibt, bis heute nicht. So beeindruckten uns natürlich die Damen hinter den Glasscheiben, die Sex-Shops und -Kinos. An solche Orte hätten wir uns zu Hause niemals getraut.
Sogar einen Coffee-Shop besuchten wir. Als einzige Raucherin übernahm ich den Einkauf. Es kostete mich einigen Mut, die steile Treppe runter zu steigen und nach Haschisch zu fragen. Doch der Typ öffnete sofort einen Schub. Ich musste mich bloss für eine Sorte entscheiden. Die Portionen waren in Plastiksäckchen verpackt. Da sassen wir dann mit dem Stoff und Zigarettenpapier an einem Tisch und versuchten einen Joint zu drehen. So ganz wollte es uns nicht gelingen, und darüber waren wir ganz froh. Für einen Test-Zug hat es gereicht. Hauptsache, wir haben uns getraut und konnten etwas erleben, was uns zu Hause wohl ins Gefängnis gebracht hätte.
Shopping liebten wir Frauen natürlich schon damals. Manfred platzierten wir in einer Bar, während Therese und ich auf die Jagd gingen. Da gab es auch einen C&A, zu jener Zeit eines der ersten Geschäfte mit günstigen Teilen. Vorher mussten wir oft sparen für Kleidung, konnten uns nur selten etwas leisten. Doch in den Ferien wollten wir uns etwas gönnen, kauften beide die gleiche Bluse mit Animal-Print, die lässig in der Taille zu binden war. Als wir unsere Errungenschaften später Manfred präsentierten, schaute er skeptisch und fragte: hast du nicht dieselbe Bluse letzte Woche im C&A zu Hause gekauft? Vielleicht irrte er sich bestimmt …..
War das nicht diese Bluse? – Sorry, Fasching in Regensburg …
