2023 Spanien und Portugal

20.1. bis 6.2.2023 mit Interrail 1. Klasse

Ein Reisebericht folgt nach den Fotos.

Wir reisten am ersten Tag Zürich – Genf – Lyon – Valence – Barcelona – und sassen abends schon in der Ramblas

Barcelona Ramblas

Von Barcelona im Hochgeschwindigkeitszug nach Granada

Der Blick auf die Alhambra von der Dachterrasse unserer Unterkunft
Impressionen von den Spaziergängen durch die Altstadt Albaicín: Enge Gässchen, flache Treppen, weisse Häuser, …
Und abends im marokkanischen Restaurant Couscous und Tajine
Besichtigung der Alhambra
Der Blick von Alhambra auf die Altstadt
Am nächsten Morgen stärkten wir uns für die Tour auf den Hügel über der Altstadt
Der steile Abstieg hinter dem Hügel führt durch den Sacramonte, den ehemaligen Wohnhöhlen der Zigeuner. In diesen Höhlen wurden einst die so genannten Zambras veranstaltet, intensive Tanz- und Gesangsfeste voller Lebenskraft, charakterisiert durch das rhythmische Händeklatschen und den Klang der Gitarren.

Ein letzter Blick auf den Palast und die Pisten der Sierra Nevada, dem höchsten Gebirge Europas nach den Alpen, bis 3400m hoch.
Sevilla, bei der Kathedrale
Im Palast Real Alcázar
Beeindruckend sind die riesigen Gärten
Plaza de España, erbaut 1929 für die Iberoamerikanische Ausstellung. Durchmesser des Gebäudes: 200 m
Die 52 Bänke mit andalusischen Fliesen repräsentieren die spanischen Provinzen
Eine Flamenco-Aufführung vor perfekter Kulisse
Auf dem Rückweg schlenderte ich entlang des Rio Guadalquivir
Vor der Unterkunft noch einen Blick auf die Metropol Parasol
Sevilla, die Kathedrale
Der Sarg mit den Knochen von Christoph Kolumbus
Blick vom 70m hohen Giralda-Turm der Kathedrale, dem ehemaligen Minarett der Hauptmoschee
Keine Treppe führt auf den Turm, sondern eine Rampe für die Mithilfe von Pferden und Maultieren während der Bauzeit.
Puerta de la Mascarena mit Iglesia San Gil
Freitag 16 Uhr, leere Strassen …
… verlassene Promenade …
… einsame Treppe …
… die rush hour findet in den Bars statt. Ca. alle 50m öffnen sich die Gässchen zu einem Platz mit Bars und Restaurants.
Flamenco am Plaza Español
Nach langem Streifzug nochmals vorbei an der Kathedrale in der Abendsonne

28.1.23 Cadiz

Plaza de San Juan de Dios
Gassen und Gässchen ohne Ende
Erstmals Meeresrauschen
Die Kathedrale im Abendlicht
Sonntag: Kaffee und Kuchen auf der Plaza Fragela vor dem Teatro Falla
Beach-Tag: Spazieren, lesen, Beach-Bar
Ankunft in Albufeira zum Sonnenuntergang
Albufeira
Lunch über der Bucht östlich von Galé im Restaurant Pedras Amarelas
Wanderung auf den Klippen westlich von Galé
Den Tag ausklingen lassen beim Lesen an der Praia del Alvor und einem Drink in der Strandbar
Es lässt sich aushalten bis die Sonne im Meer versunken ist
Um Lagos
Porto, Bahnhof Estação de São Bento, ein ehemaliges Kloster
Auf der Ponte Dom Luís I
Blick auf ibeira – das Altstadtviertel von Porto
Die Kathedrale
Igreja dos Clérigos mit dem Turm, den es zu besteigen gilt
Der Weg zum Turm führt durch Museum, Ausstellung und entlang der Balustrade der Kirche

Reisebericht

Verreisen in der Snowboard-Saison? Doch wenn meine jüngere Tochter mich als Begleiterin anfragt, dann doch gerne. Drei Wochen hat sie Zeit und dachte erst an Griechenland oder snöben in Montenegro. Mich zieht es eher nach Spanien und Portugal für eine Kurzreise, da eher Sackgasse für längeres Reisen.

Zehn Tage vor Abreise buchen wir im HB Zürich die Züge bis Granada mit einer Übernachtung in Barcelona. Inklusive Kauf der Interrailpässen und den Reservationen dauert das gute zwei Stunden. Aber alles klappte problemlos. Am Bahnhof in Genf passierten wir den Zoll. Der französische Erstklasswagen erinnerte an eine Fahrt zu Zeiten von Doktor Schiwago, statt sibirische Wälder jedoch eindrückliche Felsformationen und Hügel. Die Geleise führen entlang der Rhone in wunderschöner Natur.
In Lyon stiegen wir in den TGV um nach Valance, ein TGV-Umsteigebahnhof. Hier begann unsere Reise mit Hochgeschwindigkeitszügen: Separater Bahnhof oder abgetrennter Teil, wie Flughafen, betreten nur mit Ticket/Reservation mit QR-Code, Gepäck wird geröntgt.

Granada 21.-25.1.

In Granada nahmen wir ein Taxi zu unserer Unterkunft in der Altstadt Albaicín. Auf dem Hügel bei San Nicolás konnten wir knapp aussteigen in der engen Gasse mit den vielen Touris. Sonnenuntergang und tolle Sicht auf die Alhambra! Doch bei uns auf der Dachterrasse war sie schlicht perfekt! Ein erster Spaziergang führte uns durch die Gässchen der Altstadt, vorbei an weissen Häuschen, oft mit Blumen verziert. Im Zentrum liessen wir uns von der marokkanischen Küche verführen.
Gleich am Sonntag besichtigten wir Alhambra, am Dienstag erklommen wir den Hügel über der Altstadt, am letzten Tag entspannten wir im Hamam, genossen eine Massage.

Sevilla 25.-28.1.

Der erste Eindruck von Sevilla während des Abendspaziergangs: Wunderschöne Altstadt mit engen Gässchen, wunderschönen Häusern, Restaurants, Bars, Geschäfte …. Und plötzlich standen wir vor der Kathedrale, der drittgrössten der Welt nach dem Petersdom und St. Pauls Cathedral in London. Sie wurde auf einer Moschee erbaut, deren Turm, La Giralda, jedoch bis heute steht.
Meine Besichtigungstour begann ich im Real Alcázar, dem mittelalterlichen Königspalast, dessen Baugeschichte in maurische Zeit zurückreicht und bis heute von der spanischen Königsfamilie als offizielle Residenz genutzt wird, wenn sich diese in Sevilla aufhält. In den Gärten könnte man Stunden verbringen, auch ein Pfau scheint die Anlage zu geniessen.
Nach kurzem Spaziergang und einem Tapa-Stopp öffnete sich vor mir die Plaza de España. Unglaublich beeindruckend! Magisch die Atmosphäre, die Ruhe, die Musik, Pferdekutschen, der Springbrunnen, die Ruderbötchen.
Die Gebäude wurden 1929 für die Iberoamerikanische Ausstellung errichtet. Der Halbkreis hat einen Durchmesser von 200 Metern und soll eine Umarmung der südamerikanischen Kolonien durch Spanien symbolisieren. Außerdem zeigt die Öffnung des Halbkreises in Richtung Fluss, als Parabel für den Weg, dem man folgen muss, um nach Amerika zu gelangen.
Als Zugabe genoss ich eine beeindruckende Flamenco-Aufführung bevor ich durch den traumhaften Park zum Rio Guadalquivir schlenderte und diesem folgte bis zur Brücke in unser Quartier, machte noch einen Abstecher zur Metropol Parasol, einer Hybridkonstruktion aus Holz, Beton und Stahl, erbaut von 2005 bis April 2011. Das neue Wahrzeichen von Sevilla hat eine Länge von 150 Metern, eine Breite von 70 Metern und eine Höhe von 26 Metern und gilt als größtes Holzbauwerk der Welt.

Vor der Weiterreise wollte ich noch Christoph Kolumbus› Mausoleum besuchen bzw. die Kathedrale und den Blick über die Stadt geniessen vom 70m hohen Giralda-Turm, dem ehemaligen Minarett der Hauptmoschee. Nach der atemberaubenden Aussicht – oder raubte mir die Rampe den Atem? – setzte ich mich hinter der Kirche auf eine Treppe, genoss die warmen Sonnenstrahlen und las. Nach einem Snack auf der Plaza del Salvador peilte ich die Puerta de la Mascarena mit der Iglesia San Gil an. Einmal mehr fühlte ich mich in diesen Gässchen wie auf einem anderen Stern. Stundenlang könnte ich durch diese Stadt schlendern. Am Fluss hielt es mich hingegen nicht lange, per Bus fuhr ich zur Plaza Español um noch einmal Flamenco zu sehen und lauschen. Ein schöner Abschluss dieser beiden Tage in Sevilla.

Cadiz 28.-29.1.23

Die Altstadt von Cadiz scheint auf einer Insel zu liegen, drei Dämme verbindet sie mit dem Festland. So ist schon die Anfahrt entlang der Strände aufregend, erste Blicke auf das Meer!

Den Kilometer zu unserer Unterkunft gingen wir zu Fuss. Über die Strasse in die Altstadt, und schon stehen wir auf der Plaza de San Juan de Dios mit Palmen, Springbrunnen, und dem Rathaus. Ums Eck vorbei an der Kathedrale auf die Promenade am Meer. Nach dem Einchecken zog es uns ans Meer, wir flanierten zum Castillo de San Sebastián, das im Meer liegt, ebenso wie die Festung auf der anderen Seite der Badebucht. Zum Baden war’s definitiv zu kalt, doch windgeschützt an der Mauer im Sand zu sitzen, zu lesen, die Sonne geniessen – Ferienfeeling pur! Durch die Gässchen könnte ich endlos schlendern, immer wieder begeistern Plätze mit Kirchen und Cafés, Parks, Shoppingzonen, Palmen. Nach einem Aperol Spritz auf der der Plaza de San Juan de Dios erreichten wir die Promenade im schönsten Abendlicht.

Am Sonntag schliefen wir laaange aus, bevor wir zur Plaza Fragela schlenderten und uns im Café vor dem Teatro Falla mit Kaffee und Süssem stärkten . Die nahe Markthalle war leider geschlossen, doch im Hof rundum verköstigten sich hunderte Menschen an Stehtischen. Bei diesem Angbot konnten wir natürlich nicht widerstehen!

Doch dann rief der Beach! Endlich mal aus dem Wintermantel, dem Schal, der Wolljacke, Hose hochkrempeln und mit nackten Füssen durch den Sand laufen. Herrlich. Nach einer längeren Lesepause liessen wir den Nachmittag in der Strandbar bei einem Cocktail ausklingen.

Bevor wir morgen nach Portugal weiterreisen, möchte ich den Andalusiern noch ein Kränzchen winden. Alle Menschen, mit denen wir Kontakt hatten, waren ausserordentlich höflich, hilfsbereit, aufmerksam, geduldig, sie bedankten sich herzlich – und dabei waren wir immer an Touristen-Hotspots. Es gab keine einzige negative Begegnung.

Und morgen will uns die Vermieterin des Apartments in Albufeira am Busbahnhof abholen, der etwas ausserhalb liegt. Ich bin wirklich beeindruckt!

Albufeira 30.1.-1.2.

Wir wurden tatsächlich am Busbahnhof abgeholt und schafften es gerade zum Sonnenuntergang ans Meer.

Am 31.1. liehen wir uns spontan ein Auto für drei Tage und suchten gleich nach einem Restaurant am Beach für den Lunch. Das Pedras Amarelas bei Galé liegt traumhaft über einer Bucht mit Felsbrocken am Ende eines langen Strandes.

Nach Galé schnürten wir die Wanderschuhe und bestaunten Klippen und Felsformationen im Wasser. An der Praia del Alvor liessen wir den Tag ausklingen mit Lesen am Strand und einem Apero in der Strandbar.

Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Mietauto zu einem Restaurant in einer herrlichen Bucht.

Nächster Halt bei Felsformationen, über denen Wanderwege führten. Von kleineren Nebenrouten eröffneten sich Ausblicke auf grandiose Felsen, manche mit Tunneln.

Lagos 1.-2.2.

Wir genossen das stressfreie Auschecken, das Auto stand vor der Tür. 

Wieder zog es uns zu Felsen an der Küste, die auf teils sehr engen und steilen Pfaden zu aussergewöhnlichen Ausblicken führten, manchmal durch kurze Tunnels. Immer wieder fantastische Panoramen durch Öffnungen in den Felsen.

Zu einem Strand führte eine enge, steile Gasse mit herrlicher Aussicht. Die tief gelegene Badebucht sah traumhaft aus. Meine Tochter stieg die lange Treppe runter und genoss ein kurzes Bad. Ich genoss die Aussicht von einem Felsen und las.

Vom nächsten Parkplatz liess es sich wunderbar flanieren auf Holzstegen, die felsige Küste begeisterte uns auch hier.

Satt von Eindrücken, aber knurrender Magen. Google findet die tollsten Restaurants. Wir peilten eines in einer Bucht an. Die rooftop bar war besetzt, doch im edlen Fischrestaurant kriegten wir noch den besten Tisch mit Blick auf den Strand, den wir nach dem Gourmetessen auch genossen.

Zurück beim Auto der Schreck: Der Rucksack auf dem Vordersitz, der Rücksitz nach vorne geklappt und der Rucksack aus dem Kofferraum weg mit Laptop u.a. sowie die Spiegelreflex-Kamera. Das kleine Fenster vorne war eingeschlagen. Die Polizei war rasch zur Stelle, erstellte den Rapport.

Nun mussten wir schnell nach Lagos kommen, Auto umtauschen, Apartment-Schlüssel bei der Agentur anholen und Unterkunft finden. Meine Tochter lotse mich mit Handy und Google problemlos zu jedem Ziel. Dieses 100m2- Apartment mit Balkon mit Tisch und Liegen, Blick auf die (beleuchteten) Pools im Innenhof haben wir uns verdient, wobei die Jüngere noch das Unwohlsein durch Sonnenstich loswerden musste.

Am nächsten Morgen fuhren wir zu einem Städtchen in der Nähe, genossen den Brunch auf einer Terrasse mit Blick aufs Meer bevor wir zum Strand spazierten, diesem entlang schlenderten und lasen.

Bei Lagos gibt es einzigartige Felsformationen, die einfach über Holzstege erreichbar sind. Wir liefen sie alle ab und viele Treppen runter an kleine Beaches, zwei durch einen Tunnel erreichbar.

Bevor wir die Altstadt erkundeten, brachten wir das Mietauto zurück.

Der Heimweg führte entlang des Yachthafens mit vielen Restaurants und noch mehr Ständen, welche Tickets für Bootstouren anboten, Delphin watching und Tagesausflüge.

Porto 2.-4.2.

Wieder fuhr unser Zug in aller Frühe, doch deswegen mieteten wir ein Apartment in Gehdistanz.

Lissabon bewunderten wir auf der Durchfahrt von der hohen Eisenbahnbrücke aus.

Porto empfing uns im Bahhof, der früher ein Kloster war. Unweit davon checkten wir ein und liefen gleich runter zum Douro. Im Abendlicht genossen wir einen Apero bevor wir die vielen Stufen emporstiegen um die 60m hohe Brücke zu überqueren um vom anderen Ufer aus den Sonnenuntergang zu erleben, die Altstadt erleuchtet. Es war magisch! Auch der Blick von der Kathedrale in den roten Himmel.

Unglaublich auch die vielen Touristen!

Am nächsten Tag erklomm ich den Turm auf dem Hügel, setzte mich in den Park, genoss die Sonne und beobachtete das Treiben der vielen Menschen. Nach dem Schlendern durch die Gässchen und entlang des Douros hatte ich genug von Menschenströmen und setzte mich auf eine Treppe mit Blick auf den Fluss und die Brücken.

Madrid 5.-6.2.

Endlich mal zwei Nächte in Madrid und nicht nur umsteigen auf dem Airport (1995 nach Buones Aires) und auf Bahnhöfen.

Doch bei der Reservierung am Bahnhof erfuhren wir vom bevorstehenden Streik in Frankreich und dass spanische Züge nicht mehr nach Frankreich fahren dürfen und daher auch keine Reservierungen ausgestellt werden können.

Im Apartment checkten wir die Lage, meine Tochter rief die SBB Hotline an, diese erledigte alle Buchungen nach Zürich gür den Folgetag, rief zurück und mailte die Tickets, nachdem wir am Telefon alle Kreditkartendaten durchgaben. Hoffentlich kommt das gut und klappt für die Fr. 200.-.

Den Besuch in Paris musste ich absagen, doch von Madrid wollten wir trotz der späten Stunde doch noch was sehen. Wunderbar, die beleuchteten Paläste, Brunnen, Denkmäler und die Gässchen mit aussergewöhnlichen Restaurants.

Die Nacht war sehr kurz, doch die Rückfahrt via Barcelona – Montpellier – Mulhouse – Basel – Zürich klappte perfekt.