2009 Prag – Innsbruck – Bozen / Ötzi

2009 Regensburg – Pilsen – Prag – Krumlov – Salzburg – Innsbruck – Ötztal – Meran – Bozen

15. bis 21. April

regensburg prag innsbruck meran

Diese Reise starteten wir als Familienferien mit Verwandtenbesuch in Regensburg. Als wir dort die Autobahn verliessen war absehbar, dass unser Volvo diese Reise nicht schaffen würde. Obwohl Deutschland gerade die *Abwrackprämie einführte (alte Autos verschrotten statt reparieren, um die Konjunktur anzukurbeln), liess sich keine Werkstatt finden die Kapazität hatte, unser Auto zu reparieren. So kamen wir zu einem Skoda als Ersatzfahrzeug, der Volvo wurde in die Schweiz überführt. Erstaunlich!

In Regensburg reservierten wir erstmals ein Appartement online. Das Internet war sehr langsam. Das Angebot in der City von Prag riesig und sehr günstig. Bloss gingen wir offline (damals wurde noch nach Einlogzeit bezahlt) bevor die Buchungsmail eintraf, die wir hätten bestätigen sollen. Und so war das vermeintlich gebuchte, zentral gelegene Appartement bereits besetzt und wir wurden hinter dem Burghügel einquartiert.
Vor Prag machten wir einen Abstecher nach Pilsen. Ich war hin und weg. So stellte ich mir Osteuropa vor, wie im Doktor Schiwago-Film: wunderschöne Häuser mit teils vergoldeten Kuppeln, Strassen mit Pflastersteinen, durch welche die Trams tuckeln, ein riesiger Zentralplatz mit einem charmanten Kaffeehaus.

pilsen tschechien

pilsen tschechien

In Prag fühlten wir uns am Ankunftstag wettermässig im Sommer. Leider war der folgende Besichtigungstag regnerisch, kühl und windig. Dennoch gingen wir zu Fuss in die City und auch zurück. Durch die Lage des Appartements querten wir zweimal die Prager Burg auf dem Hradschin, das größte geschlossene Burgareal der Welt. Dennoch blieb diese Stadt in meiner Erinnerung eher düster.

prag hradchin

prag church

prag museum

prag moldau

prag clock tower

Auf der Weiterfahrt ignorierten wir Budweis und liessen uns in den Bann des wunderschönes Städtchen Krumov ziehen. Nach einem Spaziergang durch die Altstadt genossen wir an der Moldau Cappuccino und Apfelstrudel.

krumlov tschechien

In Österreich checkten wir am Mondsee ein, unter der Drachenwand. Den letzten Abend zu viert genossen wir bei einem romantischen Spaziergang.

Weiter ging es zügig nach Salzburg, direkt zum Bahnhof. Unsere männliche Begleitung musste zurück zur Arbeit und einen Zug nach Zürich erwischen. Das Timing war perfekt, der Abschied kurz. So erkundigten wir drei Mädels die Mozartstadt alleine. Sehr emotional war der Besuch von Mozarts Geburtshaus. Ein eigenartiges Gefühl auf den Brettern zu stehen, über die auch er ging.

salzburg getreidegasse

salzburg mozart museum

salzburg horses and castle

Weiter fuhren wir ins Ötztal und fanden zu relativ später Stunde doch noch ein Zimmer. Nach der langen Fahrt waren wir zu müde um ein Restaurant zu suchen und bestellten uns Pizza aufs Zimmer.
Das Ötzi-Dorf (www.oetzi-dorf.at) war zu unserer Enttäuschung noch geschlossen, doch die Arbeiten für die baldige Eröffnung bereits im Gange. Die netten Arbeiter liessen uns das Dorf besuchen und wir konnten uns alles ansehen. Unglaublich spannend zu erfahren, wie die Menschen in jener Zeit lebten und welche Rituale sie pflegten.
Zur Erinnerung: Ötzi ist eine Gletschermumie, entdeckt 1991. Ihr Alter wird auf ca. 5250 Jahre geschätzt. Sie ist ca. 1,54 m groß und 13 kg schwer.
Ötzi hat uns in seinen Bann gezogen. Ihn wollten wir unbedingt persönlich treffen. Da das Museum in Bozen am Folgetag geschlossen war, sahen wir uns bei Innsbruck noch das Swarovski Kristallwelten an (https://kristallwelten.swarovski.com/Content.Node/wattens/index.de.html). Eine ganz andere Welt, lauter Glitzer, Kunst und magische Installationen.

swarovski innsbruck austria

swarovski innsbruck austria

Am Spätnachmittag fuhren wir nach Meran. Nach dem Brenner bogen wir ab und staunten, dass die Strasse kurvig und steil bergan ging, die Schneewalmen am Strassenrand immer höher wurden. Kein weiteres Auto weit und breit. Ich hiess die Kinder das Handy einschalten, denn sollten wir von der Strasse abkommen, könnte man uns orten. Doch natürlich gab es in diesem Niemandsland am Jaufenpass keinen Empfang. So war die Fahrt ziemlich aufregend. Noch vor dem Eindunkeln erreichten wir die Passhöhe auf 2’094 müM.

jaufenpass austria

jaufenpass brenner austria

In Meran checkten wir beim Grafen von Meran ein. Am nächsten Tag flanierten wir durch das nette Städtchen und genossen das etwas mediterrane Flair.
Auf dem Weg nach Bozen stieg die Spannung. Es war ein wirklich besonderer Moment mit Kribbeln, als wir uns dem Glasfenster mit Blick auf den Ötzi näherten. Und dann lag er vor uns! Unvorstellbar, was er erlebt hat! Wir konnten uns kaum sattsehen und gingen ihn nochmals besuchen nach dem Betrachten der Exponate wie seiner Kleidung und Habseligkeiten, die er auf seiner Passüberquerung mittrug. Wir konnten uns recht gut in seine Welt einfühlen nach dem Besuch des Ötzi-Dorfes und der Fahrt über den verlassenen Pass.

Diese Reise schenkte uns viele Eindrücke. Vom uns bis dahin unbekannten Tschechien über die Persönlichkeiten Mozart und Ötzi bis zur Glitzerwelt von Swarovski.

 

Unsere Hotels

Hotel Prag, Residence U Sv. Michala, Nový Svět 9, Hradčany, 110 00 Praha, Tel +420 224 811 274
https://www.visitprague.cz/gb/hotels/garden-residence-prague-castle-st-michael.html
info@dc-service.com
https://www.facebook.com/pg/residenceinprague/photos/?ref=page_internal

Ötztal, Längenfeld: https://www.laengenfeld.com/appartementhaus.daheim.au

Meran: http://www.grafvonmeran.com/deutsch/

Technisch neu war damals das Angebot, zu den Fotos als Papierabzüge noch Kopien auf einer CD mitbestellen zu können. Ich meine, eine CD kostete Fr. 5.-. Digitale Fotos gab es noch keine. So musste ich diese Fotos nicht erst einscannen.

*Abwrackprämie, Zitat aus Wikipedia:
Die Umweltprämie, auch Abwrackprämie, war eine staatliche Prämie in Höhe von 2.500 Euro, die in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen gewährt wurde, wenn ein altes Kraftfahrzeug verschrottet und ein Neuwagen oder Jahreswagen zugelassen wurde. Die Prämie wurde 2009 im Rahmen des Konjunkturpakets II eingeführt. Ab dem 2. September 2009 wurden keine Anträge mehr angenommen, weil die von 1,5 Mrd. auf 5 Mrd. Euro erhöhten Finanzmittel erschöpft waren.
Verschrottungsprämien für Kraftfahrzeuge gibt es auch in anderen Ländern. Der Ausdruck „Abwrackprämie“ wurde am 18. Dezember 2009 von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres 2009 gewählt