2013 Benelux 14.10. bis 19.10.2013
Strasbourg – Saarbrücken – Schengen – Waterloo – Luxemburg – Brüssel – Brügge -Amsterdam – Volendam – Nordwijk – Gouda
Diesen Trip starten wir mit einer Premiere: die erste Nacht war gebucht! Und zwar in der Nähe von Saarbrücken, bei Ingrid. Ich lernte sie 1984 in Australien kennen. Wir besuchten uns drei-, viermal, sahen uns seit ca. 20 Jahren nicht mehr.
Unseren ersten Halt machten wir in Strasbourg. Ich glaube, ich war nie zuvor in dieser Stadt.
Dank dem Navi fanden wir Ingrids Haus auf Anhieb. Was für ein Wiedersehen! Die Zeit schien stehengeblieben zu sein. Ich freute mich riesig! Ein nächstes Treffen in Zürich ist seit Jahren in Planung….
Ingrids Tipps nahmen wir gerne an und steuerten am nächsten Morgen Schengen an. Ehrlich – ich wusste nicht, dass es tatsächlich einen Ort gab mit diesem Namen! Er liegt an der Mosel. Im Museum liessen wir uns einen Schengen-Pass ausstellen und erfuhren, dass das Schengener Übereinkommen am 14. Juni 1985 von fünf EU-Mitgliedstaaten in der Nähe dieses Ortes auf einem Schiff auf der Mosel unterzeichneten wurde.
In der Stadt Luxembourg kurvten wir lange herum, ohne etwas Interessantes zu entdecken.
Umso erstaunter war ich viele Kilometer später, als ein Schild nach Waterloo wies, zum Denkmal der letzten Schlacht von Napoleon, vom 18. Juni 1815, rund 15 km südlich von Brüssel. Wir bestiegen das Löwendenkmal. Die Aussicht war düster und deprimierend. Das Panorama, ein Bau, welcher eine Rundleinwand beherbergt, schloss gerade, als wir es betreten wollten.
Der Empfang in Brüssel passte zu unserer betrübten Stimmung: Stau, Regen und alle Hotels ausgebucht, wegen einer Messe. Wir verliessen den Ort beim Eindunkeln. Nein, nicht durch den Triumphbogen – die Strasse taucht drunter ….
Der Verkehr wurde immer dichter. Wir fuhren im Schritttempo. Immer öfter tauchten Polizei-Autos auf, Blaulicht, Girlanden – da erhaschen wir plötzlich einen Blick ins riesige König-Baudouin-Stadion. Später im Hotel erlebten wir live mit, wie Belgien gegen Wales spektakulär die WM-Qualifikation schaffte. Selbst König Philippe war zugegen. Aus www.tageswoche.ch: Der belgische Sänger und Songwriter Steve Buscemi hatte Hits aller Art mit Sambarhythmen umarrangiert, ein Mix aus Hiphop, Funk, Bossa Nova. …. Im Stadion sang die Runde donnernd Sambahits… Brüssel feierte Karneval am Zuckerhut.
Eigentlich passte das gar nicht schlecht, denn so fuhren wir am folgenden Morgen entspannt zurück in die Stadt und parkierten das Auto direkt an einer Stütze des Atomiums, welches 1958 für die Expo erbaut wurde. Sehr beeindruckend, spacy, cooles Design der damaligen Zeit.
Wir liessen das Auto gleich stehen zum Tagestarif von ich glaube Fr. 5.-, gingen zur nahen U-Bahn-Station und kauften uns eine Tages-ÖV-Karte. Kurze Zeit später standen wir staunend auf dem berühmten Grand-Place.
Die Galeries Royales mit den berühmten Chocolatiers zog uns magisch an. Den berühmten Manneken Pis hingegen suchten wir länger und hätten ihn bestimmt übersehen, wären vor ihm nicht einige Touristen gestanden. Er ist nur 61cm hoch und spendet einem Brunnen das köstliche Nass.
Nun aber endlich die belgische Spezialität kosten:
Nach einem Spaziergang durch die umliegenden Strassen sahen wir uns noch den Place Royale an: Fast sieben Jahrhunderte lang wurde Belgien vom ehemaligen Coudenberg-Palast aus regiert. Er war der Wohnsitz der Königsfamilie und nahm eine vorherrschende Position auf dem Hügel mit Blick über Brüssel ein.
Riesig gefreut hat sich meine Tochter über eine ganz spezielle Boutique:
Der Regen gab nicht auf. Doch das gemütliche Hotelzimmer im Zentrum von Brügge munterte uns nach einer langen und mühsamen Fahrt auf. Ein typisch gemütliches, altes Haus mit steiler Treppe, belegt mit einem roten Teppich. Der Unternehmungsdrang ergriff uns sofort, und wir machten uns auf eine erste Erkundigungstour.
Am nächsten Morgen wollte ich unbedingt noch den Fluss sehen mit den verwunschenen Häusern und Mauern, die ich als Jugendliche Stein für Stein akribisch untersuchte beim Zusammenfügen hunderter Puzzle-Teile.
Zum nächsten Ziel fuhren wir zügig. Was für tolle Autobahnen in Holland! Oft sechs Spuren breit, wenig Verkehr, gesäumt von architektonischen Highlights – kilometerlangen Shopping-Centers?
Wir fuhren möglichst nahe ans Zentrum, wo wir uns vom Navi ein Hotel vorschlagen liessen. Das erste passte gleich perfekt! In Gehdistanz zum Zentrum, jedoch ohne Parkplatz. Aber kein Problem, unter dem Olympia-Stadion gibt es P+R-Plätze. Sie sind sehr günstig, ca. 7 € für 48 Stunden, dazu für 5 € für alle Fahrgäste ein ÖV-Ticket in die City und zurück.
Wir gingen natürlich sofort auf Entdeckungstour. Wie ich staunte: noch immer gab es wie 1987 die coffee shops, erotische Souvenirs und sogar die Damen in den Fenstern. Unglaublich! Nach einem langen Spaziergang durch das Stadtzentrum gönnten wir uns als krönender Abschluss eine Fahrt in den Himmel – zumindest fast. Kalt wars in der Nähe der Sterne! Danach brauchten wir unbedingt eine rosa Zuckerwatte.
Am nächsten Morgen mussten wir unbedingt samt Trolley als erstes zu Abercrombie & Fitch. Gekauft haben wir nichts. Wir holten das Auto aus dem Stadion und starteten zu einigen Hotspots. Zuerst ans Meer, zum touristischen Fischerdörfchen Volendam.
In Nordwjik sahen wir vor lauter Sand das Meer fast nicht! Doch zu Apfelkuchen mit heisser Schokolade finden wir auch blind.
Nun fuhren wir zu unserem letzten Ziel in Holland. Fast unvorstellbar ist die Tatsache, dass grosse Gebiete dieses Landes dem Meer durch den Bau von Deichen abgetrotzt wurde. So zeigt das Navi als Höhenlage oft 5 bis 7 m UNTER Meeresspiegel.
Doch widmen wir uns lieber einer kulinarischen Spezialität, dem Käse. In Gouda holten wir uns nach einem Znacht noch eine Wegzehrung für alle Fälle.
So fuhren wir in die Nacht. Die Idee war, dass wir in ein Motel einchecken, sobald ich müde wurde. Doch der Vollmondnacht hielt mich wach. Was für eine Stimmung! Nach einem Kaffee in einer Autobahn-Raststätte auf Höhe Köln fuhr ich durch bis nach Hause. Das war wohl meine längste Autofahrt, alleine am Steuer: ca. 1000 Kilometer in zehn Stunden. Umso glücklicher fühlte ich mich, als wir in Zürich nach 3 Uhr in die Tiefgarage einfuhren.
Unsere Hotels
Brügge: www.anselmus.be
Amsterdam: ibis Styles www.accorhotels.com/de/hotel-8220-ibis-styles-amsterdam-city/index.shtml