Roadtrip zu den Inseln im Süden

4. bis 13. April

Noch einmal gingen wir durch die Strassen von Kobe. In dieser Stadt fühlte ich mich sehr wohl. Es ist ruhig, wenig Verkehr, kaum Touristen, ansprechende Gebäude, viele Geschäfte und Restaurants in den Fussgängerzonen rund um den Bahnhof im Zentrum.

Bevor wir unser Mietauto abholten, deckten wir uns mit Provian ein in einer Boulangerie, natürlich durften Baguettes nicht fehlen.
Unser Auto ist klein uns sehr einfach, wie fast alle hier in Japan. Das «Standard-Modell» ist noch kleiner, ein etwas grösserer «Mini». Teure Wagen sah ich selten, doch die wenigen rasen in Osaka mit aufheulenden Motoren durch die Strassen. Meistens sind es Ferraris oder Porsche.
Wir verliessen die Insel Honshū über die Akashi-Kaikyo-Brücke, eine der längsten Hängebrücken der Welt (fast 4 km lang) und erreichten die Insel Awaji.
Das Riesenrad auf dem Aussichtsplatz auf die Brücke.
Mit Blick aufs Meer und die Hängebrücke genossen wir unser erstes Picknick des Jahres.
Danach fuhren wir ohne weiteren Halt über die Insel Awaji und verliessen dieser Brücke zu der Insel Shikoku.
Auch zu dieser Brücke gibt es einen Aussichtsplatz, von wo die starken Strudel in Brückennähe gut zu sehen sind.
Nach einem Stopp im Supermarkt checkten wir im Grand Hotel in Tokushima ein und eröffneten das Buffet in unserem Zimmer im 10. Stock mit herrlicher Sicht auf die Stadt. Wir wollten eigentlich weiter südlich übernachten, abseits der Orte, daher deckten wir uns mit Essen ein. Es wurde dann aber doch zu spät für die Weiterfahrt.

Hier im Hotel fand heute ein Kongress o.ä. statt. Als ich später nochmals zum Auto musste, standen dutzende Geschäftsleute in der Lobby. Wenn sie sich voneinander verabschiedeten, verbeugten sie sich tief.
Die meisten Japanischen Männer tragen dunkle Anzüge, Krawatte und Lederschuhe. Sie tragen schicke Akten-/Laptop-Taschen.
Die Frauen sind immer schick angezogen. Der Japanische Stil gefällt mir sehr, die Kleider sind schlicht, weit, unifarben.

2. Tag

Und überall blühende Kirschbäume!
Das Auto ist quasi das Standard-Modell der Japaner. Einige Stunden später wurde mir auch klar, warum die meisten Fahrer sich für solche «Drucklis» entscheiden.
Kaum hatte meine Tochter erstmals das Steuer übernommen, begann auch schon die Passstrasse. Sie war wirklich sehr eng, die Kurven unübersichtlich. Sie hat diese schwierige Strecke super gemeistert!
Blick auf den Tsurugi, den zweithöchste Berg im Westen Japans, bedeutet „Schwertberg‟.
Es lag noch Schnee auf der Krete. Die Passstrasse ist erst seit fünf Tagen wieder offen, seit dem 1. April.
Die Sesselbahn ist leider noch nicht in Betrieb. Von deren Bergstation gibt es schöne Wanderungen und Restaurants.
Die männliche Vine-Brücke, Lianenbrücke.
Oben ein Wasserfall. Auf dieser Brücke fühlte ich mich unsicherer als auf der chinesischen Glasbrücke.
Im Dorf der Puppen. Viele Einwohner wandern aus diesem abgelegenen Ort ab. Jemand kam mal auf die Idee, als Erinnerung für Weggezogene eine lebensgrosse Puppe herzustellen. Andere folgten dem Beispiel.
Mittlerweile gibt es viele Puppen im Dorf. Manche stehen auf dem Feld, …
… andere in einer Schreinerei.

Onsen und Roykan Hotel

Nach 17 Uhr war es zwar noch etwas früh zum Einchecken, doch zum nächsten grösseren Ort gab es noch einen Pass zu überwinden, zudem waren Unterkünfte und Restaurants sehr selten. Nach langem Überlegen blieben wir dann doch in einem abgelegenen, grossen Hotel (Iya Valley Hot Springs Hotel Hikyō-no-yu) mit Onsen: «Ein Onsen ist ein japanisches Thermalbad, das von natürlichen heißen Quellen gespeist wird. Onsen sind eine der beliebtesten Attraktionen Japans und sind tief in der japanischen Kultur verwurzelt. «
Der ältere Gebäudeteil war ein Roykan Hotel: «Der Ursprung der Ryokan (wörtl. übersetzt «Reisehaus») reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück, als man damit in Japan Pilgern, Kaufleuten und Wanderarbeitern eine Unterkunft geboten hat. Heutzutage zeichnen sich Ryokans durch hervorragendes Essen, elegante japanische Gärten, schöne Onsen-Bäder und nicht zuletzt exzellenten japanischen Service aus, was einen Aufenthalt fast zu einer Auszeit im Wellness-Hotel mit viel Tradition und japanischem Flair macht.»

Unser Zimmer mit Tatamis, die Futons noch im Schrank, Raum mit «Küche» und Vorraum mit Schrank, Bad und Toilette.
Im Zimmer lagen auch der «House Dresse» bereit, das jeder Gast im Hause trägt. Damit geht er ins Restaurant, ins Onsen und auch in die Lobby.
Der Blick aus unserem Fenster. Berge und Ruhe!
Als wir zurück aus dem Onsen kamen, waren unsere Futon-Betten gerichtet!

Zum Onsen gehörte auch eine Sauna (mit laufendem Fernsehen!) und ein Aussenpool. Es war herrlich, wir waren nach kurzer Zeit die einzigen Gäste. Als Abschluss duscht man sitzend, Pflegeprodukte stehen bereit. Später föhnt man sich in einem Raum, in welchem sogar Haarbürsten und -kämme bereitliegen.

3. Tag

Der Tag begann mit einem japanischen Frühstück im «Kimono»:

Die Bibliothek in der Lobby des Hotels.
Ein letzter Blick auf das Hotel Iya Valley Hot Springs Hotel Hikyō-no-yu.
Weiterhin war die Strasse eng, die Kurven unübersichtlich. Doch meine Tochter schafft das spielend.
Dieser Boy ist sehr bekannt in der Gegend, wir sahen ihn auf vielen Prospekten, doch wir hielten rein zufällig an diesem Ort.
Dann wurde die Strasse noch enger. Keine Leitplanken, aber bergseitig meist ein vom Laub zugedeckter Abflussgraben, gegen den Fluss hin eine hohe Mauer. Ausweichstellen fehlten. Zum Glück kam uns keiner entgegen.
Unser Ziel war das Kurozo Marshland, wo wir dem einstündigen Rundgang folgten. Kein Mensch war unterwegs, totale Stille ausser dem Quaken der Frösche.
Diese «Gräber» (?) sehen wir immer wieder am Strassenrand oder in privaten Gärten.

Wie geplant näherten wir uns auf der Nebenstrasse unserem nächsten Ziel, dem Städtchen Ikeda, das mit vielen Sehenswürdigkeiten wirbt. Dummerweise folgten wir dann den grünen Schildern und kamen auf die Autobahn. Die erste Ausfahrt führte über eine Raststätte, wo wir die Abzweigung verpassten und gleich vor dem Restaurant landeten. So assen wir eine Nudelsuppe, bevor wir rückwärts über den Parkplatz fuhren bis zur verpassten Ausfahrt. Das Städtchen schien an diesem Sonntag wie ausgestorben, die «ancient street» mit ihren vielen traditionellen Häusern war eine Enttäuschung, das Tabak-Museum wollten wir nicht besuchen, so machten wir einen kurzen Spaziergang und kauften noch ein.

Das Standard-Japan-Auto wie mir scheint. Die grosse Mehrzahl der Autos auf der Strasse sehen so aus, mal kleiner, mal etwas grösser.

Köchi

Wir checkten relativ früh in Köchi ein, da wir morgen ans Meer wollen, die Küstenstrasse fahren.
Blick aus unserem Fenster im 6. Stock.

Nach einem Snack im Zimmer gingen wir einen guten Kilometer bis zur Burg. Dort fand ein Fest statt, ich vermute das Kirschblütenfest. Alle paar Meter stand ein beleuchtetes Gebinde mit Ästen voller Kirschbaum-Blüten und anderen Blumen. Der Duft war jeweils betörend. Es fanden verschiedene traditionelle Darbietungen statt:

Aussicht vom Turm des Schlosses.
Werbung überall für die Weltausstellung Expo 2025, welche vom 13. April bis 13. Oktober 2025 in Osaka stattfindet. Wir wollen sie nach dem Roadtrip besuchen.

Nach der nächstlichen Sightseeing-Tour gingen wir im Hotel noch baden und saunieren.

4. Tag

Morgenspaziergang zu den Kirschbäumen.
Ein japanisches Haus mit dem speziellen Baum, der hier oft die Gärten schmückt.
Auf der Weiterfahrt an der Küste stoppten wir bei einem herrlichen Aussichtspunkt und genossen unser Picknick unter den Kirschbaumblüten mit Sicht aufs Meer.
Palme, Kirschbaumblüten und Olivenbaum.
Die Strassen wirken auf mich oft chaotisch, viele Markierungen am Boden, viele Verkehrsschilder und Strommasten. Über diese wundere ich mich. Kann es sein, dass das Stromnetz bei Erdbeben und Tsunamis oberirdisch sicherer ist und schneller wieder instandsetzbar ist?
Diese Küste im Südwesten ist Tsunami-Risikogebiet. Immer wieder weisen Tafeln zu Fluchtwegen in höher gelegene Gebiete im Landesinneren, in Ortschaften stehen diese Türme als Fluchtorte.
Die Küsten sind stark verbaut – als Schutz vor Tsunamis?

Monets Garten


«Monets Garten Marmottan im Dorf Kitagawa bringt die Weltanschauung des berühmten Künstlers zum Ausdruck und ist die einzige Anlage weltweit, die von der Claude-Monet-Stiftung die Erlaubnis erhalten hat, sich «Monets Garten» zu nennen. In der Nähe befindet sich das Kitagawa Onsen.»

Unsere Unterkunft in Nahari.
Abendspaziergang am Meer.

Wie waren wir hungrig! Abseits der Städte gibt es kaum Restaurants und Unterkünfte. Wir fanden über Booking.com eine einfache Übernachtungsmöglichkeit in einem Gässchen. Ein italienisches Restaurant entdeckten wir auf Google Maps. Es befand sich im dritten Stock eines verlassenen Gebäudes, wir stiegen die Treppen hoch, ein Schild fanden wir nicht bzw. konnten es nicht lesen. Irgendwo sahen wir Licht brennen, das Restaurant war tatsächlich geöffnet, die Menükarte umfangreich. Was für ein Genuss! Ein Teller Spaghetti und ein Glas Rotwein!

5. Tag

Diesen Tag starteten wir mit einem Müesli-Frühstück am Meer. Den Platz entdeckten wir beim Spaziergang am Vorabend. In unserer Unterkunft wurde keinerlei Essen angeboten, eine Küche stand jedoch zur Verfügung.

Der Shikoku-Pilgerweg

Diese Insel ist vor allem bekannt wegen des Pilgerweges, den auch viele Europäer begehen. «Der Shikoku-Pilgerweg ist 1150 Kilometer lang und führt zu 88 buddhistischen Tempeln, die über die Insel Shikoku verteilt sind.»
Wir besuchten heute den ersten dieser Tempel: «Der Kōnomine-ji ist der 27. Tempel auf dem Shikoku-Pilgerweg und befindet sich in Kōchi. Er ist der höchste Tempel in der Präfektur Kōchi und der neunt höchste der 88 Tempel. Auf dem Berg Kōnomine, etwa 430 Meter über dem Meeresspiegel Zu erreichen über eine Straße und einen Henro-Pfad namens „matate“, was „gerade hoch“ bedeutet.»
Ja, die Strasse war sehr eng und steil, das Auto hatte zeitweise Mühe, das Gefälle zu schaffen. Zudem gab es einige enge Kurven, zweimal kam das Steuerrad an den Anschlag. Wie das bloss die Pilger schaffen!!! Wir trafen einige auf dem Weg. Sie tragen runde Strohhüte wie die Vietnamesen, sind weiss gekleidet und führen einen Stock mit sich, an welchem Glöckchen befestigt sind wegen den Bären.

Vom Parkplatz mussten auch wir noch einige Kurven hochgehen und dann noch steile Treppen.

Wir trafen Chris aus UK wieder. Meine Tochter lernte ihn am Vortag zu später Stunde kennen. Sie sass in unserer Unterkunft im EG in der Lounge, als Chris an die Türe klopfte. Er ging weg ohne Handy und Code der Haus- und Zimmertüre. Die Besitzerin war nicht mehr vor Ort, via Booking.com wurde sie gesucht und konnte Chris› Zimmertüre letztlich mit ihrem Handy öffnen. Ob sie dazu die Hilfe ihres Sohnes in Anspruch nahm wie während unserem Einchecken? Sie schaltete ihn am Tablet live zu, er übersetzte und sagte uns jeweils, was wir tun müssen, was in welchem Formular ausfüllen.

Chris zeigt uns seine zwölf handgemalten «Stempel» der 27 Tempel, die er bereits besuchte. Er muss jeden Tag ca. 24 Kilometer zurücklegen, um alle 88 Tempel in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit zu schaffen.
Ein schöner Picknickplatz am Meer, doch für unseren Lunch noch zu früh.
Wir picknickten heute unter den blühenden Kirschbäumen, wie es viele Japaner tun.
Nach dem Picknick zu Kaffee und Kuchen. Dieses Café in einer schmalen Seitenstrasse könnte ohne Google Maps wohl nie gefunden werden, sowenig wie Unterkünfte auf dieser Insel, ausserhalb der Städte. Über dem Bild vor dem Eingang steht «OPEN».

Da wir unschlüssig waren, wohin unsere Weiterreise führen sollte, zeigten wir dem Wirt, der bloss wenige Wörter in Englisch kannte die Karte der Insel und fragten ihn nach einem Tipp. Er schlug uns das Karstland vor, das sehr schön zum Wandern sei. Wir suchten eine Unterkunft in der Nähe. Es gab bloss zwei, so buchten wir gleich ein Zimmer im Hotel Matubakawa Onsen.

Unser nächster Ziel war das Ino-cho Papiermuseum.
Gleich gegenüber des Museums entdeckten wir weitere Kirschbäume.
Google Maps fand dann für uns tatsächlich noch ein italienisches Restaurant unweit unserer Route. Es gab zwei Tische, wir waren die einzigen Gäste. Die Penne arrabiata mit Aubergine bereitete der Wirt frischzu. Es schmeckten köstlich.

Nach dem Nachtessen fuhren wir zum gebuchten Hotel. Auf den letzten Kilometern war die Strasse sehr eng und kurvig, es war schon dunkel. Nach dem Einchecken im Hotel Matubakawa Onsen zogen wir gleich die japanischen Home Dresses an und gingen zum Wellnessen. Wieder waren wir die einzigen Gäste. Hier gab es erstmals ein Dampfbad statt Sauna, das ich bevorzuge. Neben den zwei heissen Pools drinnen, gab es auch einen draussen mit Blick auf einen beleuchteten Kirschbaum in voller Blüte und den Sternenhimmel mit dem Mond. Dazu rauschte ein Wasserfall. Erst am nächsten Tag konnten wir die Umgebung bei Tageslicht sehen.

Vier Nächte in Folge konnten wir nun in traditionell japanischen Hotels verbringen: Japanische Home Dresses, Bäder, Tee, Terrasse, Natur und Ruhe. Schlafen auf Tatamis und Futon, wie ich es in Zürich seit über dreissig Jahren tue.

6. Tag

Unser heutiges Ziel war der Shikoku Karst Plateau. Das Frühstück mussten wir uns verdienen, denn die Strasse war wieder sehr eng und unübersichtlicht, zweimal musste meine Tochter zurückfahren um LKWs passieren zu lassen. Zum Glück ist sie eine sehr gute Fahrerin. Kurz vor dem ersten Picknickplatz lud die Bank beim Tempel 57 zur Rast.

Ein süsser Besucher – oder Tempelbewohner? Immer wieder mahnen Strassenschilder zur Vorsicht bei diesem Tier (ein japanischer Dachs?) sowie vor Wildschweinen und Bären.

Den Rastplatz sah ich mir trotzdem an. Vor dem Häuschen rechts drehte ein Wasserrad.

War das Häuschen links ein Tempel? Auf den Bänken davor bauten wir auf der Rückfahrt um 16 Uhr unser Mittags-Buffet auf, inzwischen bei vollem Sonnenschein.

Auf der Weiterfahrt fuhren wir an schönen Dörfern vorbei, Reisterrassen und Bergen. Die weiterhin engen, kurvenreichen und auch steilen Strassen führten oft durch Wälder, meist entlang eines Flusses mit vielen Wasserfällen. Traumhaft schön waren die Blüten von Bäumen, Sträuchern und Pflanzen in weiss, rosa, lila, rot und knallgelb.

Karstland von Shikoku auf 1400müM

Auf dem Gipfel gab es tatsächlich ein Restaurant, Zimmer und ein Fahrradverleih. Leider alle geschlossen. Hier zu übernachten bei dieser Aussicht wäre wunderschön!

Zum Glück stand am (noch geschlossenen) Campingplatz ein Coffee Truck mit Liegestühlen!
Unweit des Gipfels gibt es eine Sternwarte, Planetarium mit Hotel und Cottages. Leider noch geschlossen.
Bei den Cottages beginnt die Therapy Road. Wir gingen ihn ein Stück weit, kehrten dann wieder um. Auch weil wir im Geäst ein Knurren hörten und Tritte?

Leider war die Panorama-Strasse, auf welcher wir Richtung Westen fahren wollten, gesperrt. Die Alternativroute war immerhin eine sehr gut ausgebaute Strasse, wie die meisten anderen mit vielen Tunnels und Brücken. Vorwärts kamen wir trotzdem nicht wirklich, innerorts ist meistens 30 oder 40km/h, selten 50 wie meistens ausserorts, da die Strasse kurvig ist. Höchstgeschwindigkeit wäre 60, auf Expressstrassen 70, auf Autobahnen 100. Reisen braucht Zeit!
Nach unsere Lunch-Picknick buchten wir eine Unterkunft. Die Auswahl ist sehr bescheiden. So checkten wir in einer sehr einfachen Unterkunft mit Meersicht ein, bei der Ankunft war es allerdings schon dunkel. Essen gibt es keines. Also wieder Nudelsuppe aus unserem Notvorrat.

7. Tag

Am Morgen entdeckten wir gleich neben unserer Unterkunft einen Sandstrand. Als Picknickplatz ideal, doch wir waren noch nicht hungrig.

Wir fuhren auf der Küstenstrasse, rechts das Meer, links Kirschbäume in voller Blüte. Traumhaft schön!

Ein Tempel auf einer Mini-Insel.
In dieser Gegen entdeckten wir alle paar hundert Meter eine «Monorail». Offenbar dienen diese dem privaten Transport von Gütern an steilen Hängen.
Auf der engen Landzunge zur Fähre, die sehr touristisch ist, entdeckten wir tatsächlich ein Restaurant. Fast wie eine Fata Morgana. Sie gehörte zu einem edlen Onsen. Draussen gab es Tische, unter denen sich ein Pool befindet – Essen und Füsse baden. Die Kommunikation war nicht ganz einfach, Vegi-Menüs gab es keine. Meine Tochter wagte sich an eine Suppe mit Rindfleisch. Alles sah wunderschön aus, war aber kalt oder kühl. Selbst ich wurde nicht wirklich satt.
Der Eingangsbereich zum Onsen. Im schön gestalteten Shop werden Lebensmittel aus der Region angeboten sowie Souvenirs.
Toilette für Mutter und Kind.

Ozu

Ein netter touristischer Ort mit historischem Strässchen, Tempel, Burg, …

An der historischen Strasse schwimmen Fische (rechts unten).

In diesem Café befand sich auch ein Shop mit edlen, wundervollen Textilien, Süssigkeiten und Handwerksarbeiten aus der Region. Die beiden Gastgeberinnen sassen an einem Tischchen am Boden und nähten. Als sie uns verabschiedeten, verbeugten sie sich mehrmals, wie das die meisten Japaner tun. Eine wundervolle Geste.
Bevor wir hier Tee tranken und den Blick in den Garten genossen, konnten wir zwei Räume im Obergeschoss besichtigen.

Beim Aufgang zum Tempel.
Die Burg besuchten wir nicht, wir fotografierten den rekonstruierten Bau von einer Brücke aus.
Street Art!
Ausserhalb von Ozu bestaunten wir ein Blumenfeld.
Seltsame Gebäude bei Ozu. Sie sind Locations für Hochzeiten: Kirche und links Räume fürs Bankett. Restaurants gibt es ja kaum.

Uchiko

Ausnahmsweise regnete es. Wir sahen uns den Ort nur kurz an.

Beim Museumseingang.
Das Theater, gerade in Renovation.

Der Regen liess die Berglandschaft mystisch erscheinen, Nebelschwaden zogen durch die Täler, das Abendlicht zauberte eine wundervolle Stimmung am Meer.

Matsuyama

Als erstes steuerten wir ein indisches Restaurant an. Wir waren richtig hungrig, bestellten ein volles Programm. Mal wieder so richtig reinschaufeln mit Löffel und Gabel und sich danach satt fühlen!
Wir checkten in einem alten, traditionellen Haus ein. Wundervoll, wieder auf Futons zu schlafen und sich in einer anderen Welt zu fühlen. Das Haus mit japanischen Gärtchen schien wie in einer eigenen Welt, umgeben von Hoteltürmen und Parkhäusern.
An diesem traditionellen Tisch weden die Beine von einer Heizdecke gewärmt.

So gemütlich es auch in unserem Zimmer war, wir gingen dennoch nachts die fünf Minuten zu Fuss zum ältesten Onsen Japans (Dogo Onsen) zum Baden.

Rot ist der Eingang für Frauen, schwarz für Männer.

Viele Touristen waren zu später Stunde in Jukatas unterwegs und den traditionellen Holz-/Kunststoff-Sandalen, auch um sich vor dem Onsen fotografieren zu lassen.
Yukata ist die traditionelle japanische Sommerkleidung, die insbesondere Frauen ein ganz bezauberndes Aussehen verleiht. Es handelt sich dabei um einen traditionellen kimono, der im Gegensatz zum sonst üblichen kimono legerer geschnitten ist.»

Als wir am nächsten Morgen auscheckten, war ein zweiter Mann da, der uns eine Teetermonie zelebrieren wollte. Leider hatten wir keine Zeit, wir wollten weiter. Schade!

Das Betreten der Onsen ist für Menschen mit Tattoos verboten. Tattoos sind in Japan verpönt.

Eine Tankstelle, an der die Schläuche von der Decke hängen.


Es gibt viele kleine Parkplätze, meistens mit etwa vier bis zehn Feldern. Parkhäuser sind selten, am Strassenrand sah ich noch nie Parkfelder. Fährt man mit dem Auto auf ein Feld, hebt sich nach drei Minuten eine Metallplatte, die das Wegfahren verhindert. Sobald die Parkgebühr vor dem Wegfahren bezahlt ist, senkt sich die Platte.

8. Tag

Tempel mit Pilger.

Wir verliessen die Insel Shikoku auf der Expressstrasse, die von Insel zu Insel über viele Brücken führt. Eine wundervolle Gegend, immer wieder Sicht auf kleine Strände, Häfen, Schiffe. Wir sahen viele Radfahrer, denn der Radweg führt auch über die Brücken.

Nach der ersten steuerten wir gleich den Picknickplatz an um zu frühstücken.

Hiroshima

Auf dem Weg zum Friedensdenkmal (in der Bildmitte).
Die ewige Flamme im Friedenspark mti dem Friedengedächtnismuseum im Hintergrund.
Blick über das ewige Licht zum Friedensdenkmal.
Blick von der Dachterrasse unseres Hostels auf das Meer.

9. Tag

Miyajima – Itsukushima Shrinef

https://www.japan.travel/de/destinations/chugoku/hiroshima/miyajima/

Mit der Fähre werden im zehn-Minuten-Takt die Touristen zum Shrine (Mitte links) gefahren.
Kaum an Land, werden wir von einem der vielen Rehe empfangen.
Eine Taufe!

In der langen Einkaufspassage zwischen Tempel und Fähre beobachtete ich vor allem die Herstellung von Süssigkeiten, der hiesigen Spezialität Momiji manju. Ein kleines Gebäck mit verschiedenen Füllungen. Wir wählten Vanille und Schokolade.

An diesem Ort dachten wir einmal mehr, dass es in Japan wohl mehr Briefkästen gibt als Abfallkübel. Kehrricht zu entsorgen ist eine echte Challenge.

Himeji

Eigentlich wollten wir auf der Rückfahrt Richtung Kobe noch den Ritsurin-Park besuchen, doch wir waren schon etwas spät dran, hätten einen grossen Umweg fahren müssen über die Insel Awaji mit wenig Unterkünften und das Wetter waren nicht wirklich gut. So entschieden wir uns für einen letzten Stopp in Himeji auf unserer Roadtour.

Diese Burg ist noch original.
Im Park mit tausend Kirschbäumen picknicken viele Leute.
Musik vom Mann links mit Gitarre.

Einkaufen
Beim Einkaufen stellt man das Körbchen auf einen Einkaufswagen. Das Körbchen übergibt man an der Kasse der Kassiererin, welche die erfassten Einkäufe in einem anderen Korb sehr sorgfältig einräumt, den sie dann wieder auf den Einkaufswagen stellt. Bezahlen muss der Kunde an einem Automaten.

Auch hier hilft ein Übersetzungs-App.

Schuluniform
https://www.princess-of-asia.de/wiki/japanische-schuluniformen-der-suesse-und-unschuldige-look-an-japans-schulen
Wir sind immer wieder beeindruckt von den Kindern und Jungendlichen in Schuluniformen. Die Jungs tragen schon früh eine Art Anzug, das Veston mit Stehkragen. Dazu ein weisses Hemd. Die Mädchen tragen oft Faltenröcke.

10. Tag

An diesem Sonntag brachten wir das Mietauto in Kobe zurück. Alles klappte perfekt. Wir mussten noch an einer von drei vorgegebenen Tankstellen in der Nähe der Vermietung volltanken und die Quittung vorweisen. Gefahren sind wir 1’540 Kilometer. Der Ausdruck der ETC-/Maut-Abrechnung wies Gebühren von ca. Fr. 120.- aus.

Wir gingen wieder ins italienische Restaurant für den Lunch, Vegi-Lasagne und Auberginen-Gratin, als Menu mit Suppe oder Salat, Oliven und Pizzabrot. Herrlich!
Abends standen/sassen wir im vegan-glutenfrei-Restaurant wieder an, im Underground des riesigen Bahnhofes in Osaka. Das Essen war lecker, doch so richtig satt werde nicht mal ich.
Davor checkten wir in einem schicken Hotel ein, zwischen dem Hilton und dem Four Season. Wir genossen diesen verregneten Sonntag so sehr im Zimmer! Einfach chillen auf dem Sofa, die Aussicht aus dem 10. Stock geniessen. Doch die Duties holten uns schnell ein: Gepäck umräumen und Unnötiges entsorgen, den morgigen Expo-Besuch organisieren, die Weiterreise in drei Tagen (wieder alleine), die Unterkünfte, die extrem teuer sind und im Bereich von ca. 150.- pro Nacht für eine Person schäbig, 8 bis 13m» klein, mit Gemeinschaftsbad. So buchte sogar ich beim Fuji ein Kajütenbett für drei Nächte. Auf diese Challenge musste ich viele Jahre warten. Auch in Tokio, meinem übernächsten Ziel, sind «zahlbare» Unterkünfte schwierig zu finden. April ist Hochsaison, Ostern.

Weiterreise in Japan:
https://www.travel-memories.ch/expo-2025/