Albanien: Tirana

Angereist bin ich aus Skopje: https://www.travel-memories.ch/nordmazedonien-skopje/

Der Bus sollte in sechs Stunden in Tiranan ankommen, unterwegs waren wir acht Stunden, mit mehreren Essenstopps.
Die Strasse führte über Pässe, durch Täler, entlang der sich im Bau befindlichen Autobahn und des Ohridsees, einer der ältesten und tiefsten Seen in Europa.

Die neue Autobahn schlägt Wunden in die Natur.

Aufs Ankommen freute ich mich nicht wirklich, vor dem chaotische Busbahnof schauderte mir. Letztes Jahr stieg ich dort bloss um. Er liegt weit ausserhalb der Stadt. Doch dann kommen wir an einem neuen, super modernen, riesigen Bus-Bahnhof an. Sogar mit Mall.
Doch ich ging direkt zum Geldwechseln und erwischte gerade noch den Bus in die City. Er fuhr durch eine sehr edle Wohngegend. Noch 900m zum Appartement zu Fuss … lange hielt ich es dort nicht aus. Obwohl es schon eindunkelte trieb mich die Neugier zurück ins Zentrum:

Der Skanderbeg Platz.

Von der Moschee rief der Muezzin, am anderen Ende des Platzes wurde gerade die Live-Band auf der Bühne angekündigt, die auch gleich loslegte, von irgendwo schlugen Kirchenglocken.

Natürlich zog es mich gleich weiter zur Pyramide.
Und ich nahm auch noch die Treppe in Angriff. Lieber bei unter 30°C im «Schatten» als morgen.
Und bei Tage …
Das Innere der Pyramide.
In der Nähe der Pyramdie, vor der National Gallery of Arts, The Cloud, eine Kunstinstallation von Sou Fujimoto.
The Cloud bei Tageslicht von innen
Die Ampeln wirken wie Lichtinstallationen. Die Farben der gesamten Anlage wechseln ebenso von grün über orange zu rot. Die Lichter der Ampeln zeigen den doppelten Adler.
Blick von meinem Balkon in ein anderes Albanien.

Albanien sieht auf eine schwierige Geschichte zurück. Erst 1990 wurde das kommunistische Regime gestürzt. Eine herausfordernde Zeit brach an für dieses Land.
https://osteuropa.lpb-bw.de/albanien-geschichte
Am 19. Juli 2022 eröffnete die EU das Beitrittsverfahren mit Albanien.

1983 im Globetrotter Magazin erschienen:

Aber heute geniesse ich den Sonntag. Bin erst um 11.30 Uhr augewacht. Das kam seit Jahren nicht mehr vor. Der gestrige Tag bot doch viele Eindrücke!
Das Nationalmuseum ist leider wegen Umbau geschlossen
Entspannen auf dem Kanderberg-Platz
In rosa das Landwirtschaftsministerium, links der Eingang zum Bunker2

Enver Hoxha: Von 1944 bis 1985 war er Generalsekretär des Zentralkomitees der Partei der Arbeit Albaniens und diktatorischer Herrscher der Sozialistischen Volksrepublik. Er liess während seiner Herrschaft, vorallem zwischen 1972 und 1984, an die 200’000 Bunker bauen.

«BunkArt 2 ist das neueste Museum, das am 17. November 2017 im Rahmen des Nationalfeiertags der Befreiung Tiranas in Tirana eröffnet wurde. Dieser streng geheime Atombunker ist jetzt ein neues Museum im Zentrum von Tirana, hinter dem Ministerium für öffentliche Ordnung, mit dem Ziel, Besuchern zu zeigen, wie die Polizei in der kommunistischen Ära die Gegner des Regimes verfolgte. Der 1.000 Quadratmeter große Bunker mit bis zu 2,4 Meter dicken Stahlbetonwänden wurde zwischen 1981 und 1986 gebaut, um im Falle eines Atomangriffs Elitepolizisten und Mitarbeiter des Innenministeriums zu schützen. Das Museum beherbergt Fotografien und Ausrüstungsgegenstände, die die politische Verfolgung von etwa 100.000 Albanern von 1945 bis 1991 illustrieren.»

Es ist eines von mehreren ehemaligen Verstecken, die die albanische Regierung seit ihrer Machtübernahme vor drei Jahren für die Öffentlichkeit umfunktioniert hat. Bunkart1 und Bunkart2 waren Teil von Hunderten Bunkern, die im ganzen Land als Befestigungen für das diktatorische Regime von Enver Hoxha errichtet wurden, da er eine imaginäre Invasion der „imperialistischen Vereinigten Staaten und der sozialimperialistischen Sowjetunion“ fürchtete. Einst gab es Gerüchte, dass es bis zu 700.000 davon gab, aber die Regierung sagt, dass 175.000 gebaut wurden.

Auf dem Tisch einer der ersten Computer der Regierung. An der Wand die Bilder der Innenminister des Landes.

Es tat gut, wieder an die frische Luft zu kommen und sich von Sonne wärmen zu lassen.

Wenige Schritte weiter lädt die Et’hem Bey Moschee zum Besuch:

In der Fussgängerzone wartete ich 50 Minuten lang auf das Aloo Gobi. Danach vergass ich die Burg zu besuchen.

Durres

Die Fahrt zur letzten Station auf dem Balkan. Der Bus ist auch die Post. Immer wieder stoppen Leute an der Strasse den Bus und geben ihre «Päckchen» mit.

An der Autobahn, kurz vor Durres, ein riesiger Palast.
Der Balkon meines Appartements am Meer!
Die Saison ist vorbei, der zehn Kilometer lange Strand ziemlich verlassen.
Apero im Abendlicht
Strandleben: Ich mietete für einen Tag einen Liegestuhl und liess es mir gut gehen.
Ab und zu kommen Händler vorbei, doch sie sprechen die Gäste nicht an und schreien ihr Angebot auch nicht aus.

Da ein bewölkter Himmel angesagt ist, hole ich die gestern verpassten Schritte nach und gehe zu Fuss in die City. Dieses mal in umgekehrter Richtung als letztes Jahr.

Auch hier rocken sie: Tina, Ringo, Bob und Mick.
Zum Abschied vom Balkan gab’s einen stürmischen Tag mit Blitz und Donner.
Am Abend zeigte sich der Himmel versöhnlich. Ich hätte es hier noch länger aushalten können.

Die Weiterreise führte mich im Bus und auf der Fähre in neun Stunden nach Messina:
https://www.travel-memories.ch/2024-italien-bari-sizilien