Angereist bin ich aus Skopje: https://www.travel-memories.ch/nordmazedonien-skopje/
Der Bus sollte in sechs Stunden in Tiranan ankommen, unterwegs waren wir acht Stunden, mit mehreren Essenstopps.
Die Strasse führte über Pässe, durch Täler, entlang der sich im Bau befindlichen Autobahn und des Ohridsees, einer der ältesten und tiefsten Seen in Europa.
Aufs Ankommen freute ich mich nicht wirklich, vor dem chaotische Busbahnof schauderte mir. Letztes Jahr stieg ich dort bloss um. Er liegt weit ausserhalb der Stadt. Doch dann kommen wir an einem neuen, super modernen, riesigen Bus-Bahnhof an. Sogar mit Mall.
Doch ich ging direkt zum Geldwechseln und erwischte gerade noch den Bus in die City. Er fuhr durch eine sehr edle Wohngegend. Noch 900m zum Appartement zu Fuss … lange hielt ich es dort nicht aus. Obwohl es schon eindunkelte trieb mich die Neugier zurück ins Zentrum:
Von der Moschee rief der Muezzin, am anderen Ende des Platzes wurde gerade die Live-Band auf der Bühne angekündigt, die auch gleich loslegte, von irgendwo schlugen Kirchenglocken.
Albanien sieht auf eine schwierige Geschichte zurück. Erst 1990 wurde das kommunistische Regime gestürzt. Eine herausfordernde Zeit brach an für dieses Land.
https://osteuropa.lpb-bw.de/albanien-geschichte
Am 19. Juli 2022 eröffnete die EU das Beitrittsverfahren mit Albanien.
1983 im Globetrotter Magazin erschienen:
Enver Hoxha: Von 1944 bis 1985 war er Generalsekretär des Zentralkomitees der Partei der Arbeit Albaniens und diktatorischer Herrscher der Sozialistischen Volksrepublik. Er liess während seiner Herrschaft, vorallem zwischen 1972 und 1984, an die 200’000 Bunker bauen.
«BunkArt 2 ist das neueste Museum, das am 17. November 2017 im Rahmen des Nationalfeiertags der Befreiung Tiranas in Tirana eröffnet wurde. Dieser streng geheime Atombunker ist jetzt ein neues Museum im Zentrum von Tirana, hinter dem Ministerium für öffentliche Ordnung, mit dem Ziel, Besuchern zu zeigen, wie die Polizei in der kommunistischen Ära die Gegner des Regimes verfolgte. Der 1.000 Quadratmeter große Bunker mit bis zu 2,4 Meter dicken Stahlbetonwänden wurde zwischen 1981 und 1986 gebaut, um im Falle eines Atomangriffs Elitepolizisten und Mitarbeiter des Innenministeriums zu schützen. Das Museum beherbergt Fotografien und Ausrüstungsgegenstände, die die politische Verfolgung von etwa 100.000 Albanern von 1945 bis 1991 illustrieren.»
Es ist eines von mehreren ehemaligen Verstecken, die die albanische Regierung seit ihrer Machtübernahme vor drei Jahren für die Öffentlichkeit umfunktioniert hat. Bunkart1 und Bunkart2 waren Teil von Hunderten Bunkern, die im ganzen Land als Befestigungen für das diktatorische Regime von Enver Hoxha errichtet wurden, da er eine imaginäre Invasion der „imperialistischen Vereinigten Staaten und der sozialimperialistischen Sowjetunion“ fürchtete. Einst gab es Gerüchte, dass es bis zu 700.000 davon gab, aber die Regierung sagt, dass 175.000 gebaut wurden.
Es tat gut, wieder an die frische Luft zu kommen und sich von Sonne wärmen zu lassen.
Wenige Schritte weiter lädt die Et’hem Bey Moschee zum Besuch:
Durres
Die Fahrt zur letzten Station auf dem Balkan. Der Bus ist auch die Post. Immer wieder stoppen Leute an der Strasse den Bus und geben ihre «Päckchen» mit.
Da ein bewölkter Himmel angesagt ist, hole ich die gestern verpassten Schritte nach und gehe zu Fuss in die City. Dieses mal in umgekehrter Richtung als letztes Jahr.
Die Weiterreise führte mich im Bus und auf der Fähre in neun Stunden nach Messina:
https://www.travel-memories.ch/2024-italien-bari-sizilien