14. bis 27.2.2025
Ich flog von Hanoi, Vietnam, in die Hauptstadt Vientiane. Leider musste ich Vietnam schon verlassen, weil mein Visum am Folgetag abläuft. Zwar hatte ich geplant nach Laos zu reisen, doch vorbereitet hatte ich mich überhaupt nicht. So ging ich es in Ruhe an, erst am Spätnachmittag verliess ich das Hotel um mir die nähere Umgebung anzusehen. Alle paar Schritte kommt ein Tempel!
Was mich freut sind die Temparaturen um die 30°C, in letzter Zeit musste ich oft frieren. Und dann konnte ich im Hotel gleich alle meine warmen Kleider zum Waschen abgeben!










Den zweiten Tag in Vientiane startete ich mit dem Frühstück am Pool.
































Vang Vieng
Und auch in Laos wurde ich vom Minibus am Pool der Unterkunft abgeholt. Nach vier weiteren Stopps, an welchen Reisende zustiegen, wartete ich auf dem Busbahnhof um wie gewohnt in den «richtigen» Bus umzusteigen. Doch der Minibus fuhr uns bis nach Vang Vieng. Zügig auf der Autobahn, auf der kaum ein weiteres Fahrzeug zu sehen war.
Am Zielort konnten wir an der Hauptstrasse aussteigen. Ich machte mich auf den Weg zu meinem Cottage auf der anderen Seite des Flusses, abseits des Rummels, denn ich möchte es mir in den nächsten vier Tagen einfach gemütlich machen. Bevor ich die Brücke erreichte, entschloss ich mich noch zu essen. Es gibt «alles» auf der Menü-Karte, ich wählte ein Red Curry.





Heute schlief ich rekordmässig bis um 9 Uhr. Wobei ich gestern bis nach Mitternacht mit einer Freundin telefonierte.
Erst gegen 13 Uhr ging ich Richtung City. Hunger, Wasser, Geld, Tourist Office, …
Auf dem Rückweg besuchte ich den einen von drei Tempeln im Ort:



Zurück in der Unterkunft wollte ich ein Velo ausleihen, doch war grad niemand hier. Morgen werde ich wohl einen Roller mieten um zu den Sehenswürdigkeiten zu fahren, die «alle» an einer Strasse liegen: drei blaue Lagunen, Höhlen, Wasserfall, Aussichtspunkt, ….
Es werden an jedem Eck diverse Touren angeboten, doch diese sind eher für Fitte: Tubing, Kajak, Klettern, Trekking, Biking, Zipline, Deltasegeln, … An Möglichkeiten fehlt es hier nicht.
Adventure Day mit dem Roller

Als ich das Frühstück bestellte fragte ich nach einem Miet-Bike. Die Frau mit dem Roller war schneller an meinem Tisch als das scrambled egg. Ich ass gemächlich fertig und ging mir dann das Gefährt ansehen. Natürlich hatte ich keine Ahnung von so einem Ding. Meine Motorradprüfung legte ich ca. 1980 ab. Wenigstens verstand ich erstaunlicherweise auf Anhieb die Funktionen, auch ohne englische Erklärung. Die meisten zumindest. Diese neue Technik! Dann sollte ich probestarten. Ich konnte den Roller kaum halten, er war soo schwer. Aber so einen halben Meter vorwärts schaffte ich. Da der mitgebrachte Helm viel zu gross war meinte die Frau, ich soll mit ihr zu ihrem Shop fahren um einen passenden zu finden. Ich fürchtete schon, ich müsse mit ihr als Beifahrerin über die Holzbrücke! Zum Glück durfte ich auf den Beifahrersitz. Sie kurvte über die sehr holprige, kurze Steinstrasse bis zur Holzbrücke, die Fortsetzung der mir so ungeheuren, dass ich einen Roller diesseits des Flusses mieten wollte. Zum Glück war ihr Shop gleich in der Nähe der Brücke, So sagte ich, nachdem ich einen besser passenden Helm aussuchte, dass ich zu Fuss zur Unterkunft zurückgehe und den Roller später abhole. Es war mir so was von peinlich! Sie verstand nicht, liess mich «einparken» und sah, dass ich das Gefährt kaum halten konnte. Als ich zurückkam empfahl sie mir einen kleineren. Doch der gefiel mir nicht. Dann startete ich in die Richtung, welche ich mir am Vorabend merkte. Doch nach ca. 100m war die Strasse wegen Bauarbeiten gesperrt. Ich ruckelte in die eine und andere Steinstrasse, doch es half nichts, ich musste zurück und am Shop vorbei. Souverän gemacht. Doch dann kamen die Schlaglöcher ….. Jedenfalls brachte ich mich und den Roller um 16 Uhr heil zurück. Bis morgen um 11 Uhr hatte ich ihn gemietet. Doch die ca. 60 Kilometer Faht reichten mir.







Hier erlebte ich ähnliche Gefüle wie im Baltikum. So alleine und ohne jede Geräusche wird alles surreal. Ich hatte das Bedürfnis mich zu kneifen um zu merken, ob ich noch real existiere.


Das Fahren erforderte die volle Aufmerksamkeit. Immer wieder waren Kühe auf der Strasse, Hunde, Hähne, Hennen, Kinder, —-



Beim Essen sah ich auch etliche Touristen vorbeifahren auf Rollern, in Tuk-Tuks, Bussen und Buggy-Autos, die sehr laut sind. Also sollte ich am nächsten Hotspot nicht alleine sein. Und so wars bei der blauen Lagune 3.





Nach wenigen Stufen zum Aussichtspunkt, drehte ich um. Sehr steil und schlechter Weg.
Auch kurz vor dem Eingang zum Cave kehrte ich um. Die mir Entgegenkommenden keuchten und waren schweissgebadet. Auf einer Tafel las ich dann, dass es einen 30 bis 60minütigen Loop gibt in der Höhle, Schwimmen im See, Taschenlampe und gute Schuhe nötig. Beides hätte ich dabei gehabt. Aber ich wollte für meine Füsse kein Risiko eingehen. Dachte aber: Ja, das Alter schränkt mich langsam ein!




Auf der Rückfahrt bog ich doch noch zweimal ab, ich konnte es nicht lassen, habe immer Angst etwas zu verpassen. Doch Interessantes fand ich nicht bzw. flüchtete vor Steinstrassen.

An den zwei darauffolgende Tagen genoss ich das Nichtstun, las auf dem Balkon meines Bungalows, setzte mich an den Fluss, erledigte Dinge in der «Stadt».




Luang Prabang
Erstmals reiste ich mit der Bahn. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke (160 km/h) soll weiter ausgebaut werden. Aktuell fahren Züge von Kunming bis Vientiane, später soll die Strecke über Bangkok bis Singapur führen.
Ich bestellte das Ticket in der Unterkunft. Ich musste den Pass abgeben. Am nächsten Tag erschien ein Mann bei meinem Balkon mit Pass und Ticket. Er holte mich am Reisetag ab, wir querten die Brücke, auf der anderen Seite stand sein Wagen. Bis zum Bahnhof waren es ca. fünf Kilometer.

Ich freute mich auf die Reise, doch sie startete mit einer Enttäuschung. Gleicht am Eingang müssen Ticket und Pass vorgewiesen werden, dann folgt die Security wie auf dem Flughafen. Nach dem Röntgengerät wurde auf meinen Rucksack gezeigt: Da sei ein Messer drin. Klar, mein Taschenmesser. Ich zeigte es, und man nahm es mir weg. Messer im Zug seien verboten. Ich war sprachlos und konsterniert. Das Taschenmesser begleitete mich seit Jahren durch die Welt. Jetzt habe ich keinen Korkenzieher mehr.
Ich dachte: China naht!

Leider sah ich nicht viel von der schönen Landschaft mit Bergen, Flüssen, Dörfern, Gemüse- und Reisfeldern mit Arbeitenden, usw., denn schätzungsweise mehr als die Hälfte der Strecke führt durch Tunnels.



Bei der Ankunft folgte der zweite «Schlag». Ich eilte gleich zum Ticketschalter (ich war die Erste!) um ein Ticket nach Kunming zu kaufen. Ich las, dass diese erst zwei bis drei Tage im voraus gekauft werden können und oft ausgebucht sind. Doch ich wurde gleich gefragt wann, der Pass wurde eingelsen, ich musste am Bildschirm vor mir die Daten bestätigen und bezahlen. Zwei Millionen, ca. CHF 70.-. Doch es musste in Cash sein. So viel hatte ich nicht dabei. Ich wurde zum ATM vor dem Bahnhof geschickt. Zwei Leute waren vor mir, dann kaufte ich zwei Millionen, bestätigte, die Kreditkarte kam zurück, das Geldfach öffnete sich, doch Geld kam keines. Uns schwups war wieder zu. Ich war völlig perplex. Das ist mir noch nie passiert. Ich rief die Telefonnummer auf dem Kleber an. Es kam eine kurze Mitteilung vom Band, Skype meldete: Anschluss nicht erreichbar. Es ist ja Samstag! Was jetzt? Ich wollte in Blickweite bleiben, falls beim nächsten Bezüger mein Geld dabei ist. Da sah ich einen Uniformierten. Mit Google translate schilderte ich das Problem. Er ging weg, hiess mich warten. Dann kam er mit einer Frau zurück, diese war einfach gekleidet und hatte bloss eine Plastiktüte dabei. Sie sprach gut englisch und verstand sofort. Das sei schon gestern passiert, der Automat sei leer. Sie bot mir kips gegen USD an. Zum Glück fehlte mir nicht allzu viel Geld, denn die Dollars waren Notreserve. Doch das war ein Notfall. Die Frau begleitete mich zum Schalter. Ich bat sie, für die Bank zu schreiben, was vorgefallen ist. So kann ich am Montag, wenn denn der Betrag auf meinem Konto abgebucht wurde, um Rückerstattung fragen. Sie machte das, schriebe mir sogar ihren Namen und ihre Handynummer auf.
Das Ticket konnte ich problemlos kaufen, ob mich die Chinesen dann einreisen lassen ist eine andere Frage.

Endlich konnte ich mich nach einem Shuttle umsehen. Es standen noch wenige da, doch die verlangten 300K und mehr kips. Die Frau sagte mir, es koste 40’000.- Irgendwann checkte ich, dass ich mit dem Lift auf den unterhalb liegenden Platz fahren konnte, wo mehr Busse warteten. Und dort konnten die Tickets für 40’000 gekauft werden. Bloss waren inzwischen alle öffentlichen Shuttles weg, zu diesem Preis hätte ich erst in zweieinhalb Stunden fahren können, nachdem der nächste Zug angekommen ist. Als Einzelperson musste ich ich das Zehnfache bezahlen.
Ich ärgerte mich und fuhr mit dem Lift wieder hoch. Da bot mir einer an, mich für 150’000 zu fahren. Es sind ca. 15 Kilometer in die City!


Sonntagsspaziergang in der ehemaligen Königstadt
Die jahrhundertealte Stadt war bis 1975 die Königsstadt des Landes.
«UNESCO-Stätte: „Diese Stadt spiegelt die außergewöhnliche Verschmelzung traditioneller Architektur und europäischer kolonialer Stadtstrukturen aus dem 19. und 20. Jahrhundert wider . Ihr einzigartiger städtischer Rahmen ist bemerkenswert gut erhalten und stellt einen bedeutenden Schritt in der Verschmelzung zweier kultureller Traditionen dar.“
Die Altstadt von Luang Prabang liegt zwischen dem Mekong und dem Nam Khan River, der hier nach einem Bogen in den Mekong fliesst, praktisch eine Halbinsel, wie Bern. So spazierte ich den Flüssen entlang.




Entlang der Flüsse stehen sehr schöne Häuser, viele aus der Kolonialzeit.


















Night Market mit hunderten Ständen:




Nachdem mir gestern klar wurde, was meine Weiterreise nach China bedeutet, konnte ich bis zwei Uhr nicht einschlafen. Von meiner reservierten Unterkunft in Kunming erhielt ich in Mandarin eine Info. Also suchte ich nach einem Übersetzungs-App. Ich konnte es sogar auf Anhieb installieren und auf «English» einstellen. Mir wurde mitgeteilt, ich müsse zur Bestätigung der Reservation die Hälfte des Preises der ersten Nacht oder den Gesamtbetrag innert zwei Stunden überweisen, und zwar als Banküberweisung, per Alipay oder WeChat. Banküberweisung ist möglich, aber nicht am heutigen Sonntag. Mir wurden die Bankdaten mitgeteilt und ich war heute schon früh am Laptop. Fr. 15.- überwiesen, Fr. 3.- Spesen, weitere Fr. 23.- Spesen wies ich dem Empfänger zu. Inzwischen vermittelt Booking.com, das Geld sei noch nicht eingetroffen. Waren die Spesen höher als der Betrag? Werde ich in Kunming noch zu einer Unterkunft kommen?
China hat eine grosse digitale Firewall. Die meisten unserer Apps sind gesperrt: WhatsApp, Google, Google map, Booking.com, social Media, usw. Kreditkarten werden nicht akzeptiert, bloss WeChat oder Alipay. Wie sollte ich also ein Zug-Ticket kaufen können? Auf Papier gibt es in China keine mehr. Ich fand eine Anleitung, wie Alipay mit der Kreditkarte verbunden werden kann. Ich eröffnete ein Konto, und es klappte auf Anhieb. Bloss die Unterkunft bezahlen konnte ich nicht, Alipay liess mich wissen, dass diese App nur auf Chinas Festland funktioniert. Also kann ich auch kein Zugticket kaufen, obwohl die Züge praktisch ausgebucht sind. Immerhin gelang es mir, die App runterladen.
Ich stellte mir vor, ich komme abends in Kunming an und brauche ein Taxi. Kann der die Adresse der Unterkunft lesen in unserer Schrift? Also liess ich übersetzen und speicherte den Text. Aber wie bezahle ich das Taxi, wenn das nur mit Alipay per QR-Scan möglich ist? Noch nie bezahlte ich mit dem Handy. Ich muss es einfach schaffen. Wenn ich denn die bereits gekauft ESim aktivieren kann, wozu ich Wi-Fi benötige. Mir schwirrte der Kopf, an Schlaf war nicht zu denken.
Als ich heute etwas entspannter war beschloss ich für den Fall, dass ich es schaffe, China zu bereisen, mir einen Reise-Oscar zu verleihen.
Heute Morgen musste ich erst zur Bank und versuchen, die zwei Millionen kips zurückzuerhalten, welche meine Bank mir bereits belastete, der ATM aber nicht ausspuckte. Das ging am Bankschalter sehr speditiv. Scheint öfters vorzukommen. Ich war derart gut dokumentiert, doch Pass und Debit Card reichten. Nun bin ich gespannt, ob mir die ca. Fr. 80.- in vier Wochen tatsächlich gutgeschrieben werden.




Am Nachmittag besuchte ich das Nationalmuseum, den früheren Königspalast:
«Direkt am Ufer des erhabenen Mekongs, zu Füßen des Berges Phou Si erstrahlt der ehemalige Königspalast Ho Kham mit seiner Gartenanlage voller Orchideen. Das Geschenk der Franzosen wurde 1904 erbaut und noch bis 1975 von der königlichen Familie unter König Savang Vathana bewohnt. Heute ist der Königspalast ein Museum, in dem die Besucher viele Kostbarkeiten des Königreichs Xane Lang bestaunen können.»






Mount Phou Si – der heilige Berg von Luang Prabang
355 Stufen führen auf den 127 Meter hohen Hügel auf der Halbinsel der Stadt.









