Das Abenteuer startete bereits am späten Vorabend der Abreise. Meine Kollegin bemerkte auf bahn.de, dass mein ICE Zürich – Hamburg wegen Unwetterschäden nicht über Zürich fahren wird. Gestresst und müde suchte ich nach Möglichkeiten, den Zug irgendwo einzuholen. Gemäss Website musste ich eine Stunde früher nach Basel fahren, vom Schweizer Bahnhof per Tram oder Bus zum Deutschen. Ich schaffte es, war fast eine Stunde zu früh vor Ort.
Gemäss Papier-Anschlag befand sich mein Sitzplatz im 6er 1.-Klassabteil direkt hinter dem Lokführer im Sektor A. Doch die elektronische Anzeige wies auf die Änderung der Wagenreihenfolge hin. Schien mir logisch, da der Zug ja nicht über den Kopfbahnhof Zürich fuhr. So wartete ich entspannt im Sektor F. Als der Zug einfuhr, zeigte die Anzeige jedoch die Wagenreihenfolge wieder andersrum an. So rannte ich mit Rollkoffer, Rucksack und Handtasche durch die Menschenmassen Richtung A. Fast angekommen machte die Lautsprecherdurchsage auf die geänderte Wagenreihenfolge aufmerksam. Also Spurt zurück. Keuchend liess ich mich auf meinen Platz fallen.
Auf der Infotafel im Zug: Zürich HB – Hamburg. Ich sagte zum Schaffner: Sie kommen jetzt aber nicht aus Zürich? Doch, meint er, die Änderunge gestern war ein Fehler im System!
Mit nur zehn Minuten Verspätung ging’s vorerst weiter. Immer wieder die Durchsage: «Der Speisewagen ist leider geschlossen, wir haben kein Personal.» Zum Glück hatte ich ein Sandwich dabei.
Die Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt war wegen technischen Problemen gesperrt. Die Umleitung verursachte eine Verspätung von über einer Stunde. Auf dem Frankfurter Bahnhof war die Hölle los: ausgefallene Züge, Verspätungen, … Doch irgendwann kamen wir am Ziel an. Andere Passagiere erzählten von grösseren Odysseen. Meine Kollegin wurde kürzlich nach einer Zugverspätung von der DB per Taxi vor ihre Haustüre chauffiert, 200 km weit!
Erste Eindrück auf dem Spazierweg zu unserer Unterkunft:
Friedrichstadt
Husum
Bei unserem zweiten Besuch schien die Sonne
Sylt
Nach dem Strandspaziergang kauften wir uns eine Tageskarte für den Bus und fuhren erst zum südlichen Ende der Insel, nach Hörnum, dann zur nördlichsten Stadt Deutschlands, nach List.
Hallig Hooge
Warft
Die Warft ist eine einst von Hand gemachter Erdhügel. Die einzige Wasserquelle war gesammeltes Regenwasser.
Auf der Hanswarft gibt es einen Edeka sowie ein Sturmflutkino. Im Winterhalbjahr wird die Hallig ca. dreimal überflutet. Tiere, Menschen, Maschinen, Autos, usw. werden in die Höhe gebracht. Das Wasser steigt innert Minuten um Meter an. Der Film zeigt dies eindrücklich.
Eiderstedt
In Husum holten wir ein Mietauto und fuhren auf die Halbinsel Eiderstedt. Erster Halt beim Leuchtturm von Westerhever – der Wind blies uns fast davon, der Regen peitschte auf uns nieder. So warfen wir bloss einen kurzen Blick vom Deich aus auf dieses Wahrzeichen:
Als wir am Wattenmeer parkten, hatte sich das Wetter etwas beruhigt. Doch kaum hatten wir das Auto verlassen, traf uns die Wucht der Natur erneut.
Die nette Dame im Ticket-Häuschen liess mich in ihren geschützten Raum rein. Eintritt müsse ich bei diesem Wetter keinen bezahlen. Nach einiger Zeit wagte ich mich aufs Wattenmeer. Unfassbar schön diese Natur, die Einsamkeit, die Kraft von Wind und Regen – wie sind wir Menschen doch manchmal klein!
Eider-Sperrwerk – zum Schutz vor Sturmfluten aus der Nordsee
«Das imposante Eidersperrwerk ist das größte Küstenschutzbauwerk Europas. Geplant und gebaut wurde es nach der verheerenden Sturmflut im Jahr 1962, bei der mehr als 120 Deiche an der Nordseeküste brachen.» Zitat: https://www.st-peter-ording.de/eidersperrwerk/
Und zum Apero schien wieder die Sonne!
Glücksburg bei Flensburg
Heute besuchten wir Freunde meiner Kollegin bei Flensburg. Zusammen machten wir einen Ausflug nach Glücksburg. Danke für die interessanten Einblicke, die Informationen und das leckere Nachtessen.
Insel Föhr
WYK
Auf der Velotour: Wyk – Oevenum – Midlum – Alkersum – Nieblum – Wyk
Schleswig: Schloss Gottorf und Gottorfer Globus
Der Gottorfer Globus
Er galt vor rund 350 Jahren als astronomisches Wunderwerk: der Gottorfer Globus. Das erste Planetarium der Geschichte. Mit einem Durchmesser von über drei Metern bietet die begehbare Kugel in ihrem Inneren bis zu zwölf Personen Platz. In acht Minuten dreht man sich einmal durch den Globus. Das Original ist heute in Russland.
Im Globushaus werden 2024 fünfundzwanzig beleuchtete Globen des in New York lebenden Künstlers Ingo Günther zu sehen sein. In seinem Projekt «Worldprocessor» nutzt Günther den Globus als Kommunikationsmedium, um über globale Phänomene zu informieren. Auf über 1000 Globen hat er seit 1988 politische Konflikte, soziale Spannungen, ökologische und ökonomische Zusammenhänge mit eindrucksvollen grafischen Mitteln visualisiert:
Insel Nordstrand
Der letzte Tag mit dem Mietwagen
Bei Lüttmoorsiel fährt eine Lore zur Halligen Nordstrandischmoor
Der Wattenkutscher bringt täglich mit drei Kutschen ca. 50 Gäste zur Hallig Südfall. Die Insel ist einzig noch mit einer geführten Watttour erreichbar (7km pro Weg), ansonsten darf sie nicht betreten werden, da es ein Naturschutzgebiet ist.
Weiterreise nach Schweden
Wieder wurde die Reise mit der DB zum Abenteuer. In Husum hätte ich eine Stunde früher starten können, doch die Dame im Reisezentrum bestätigte mir, dass alle meine gebuchten Züge fahrplanmässig fahren. Also genoss ich einen Cappuccino. Als ich ins Schleswig umstieg las ich auf der Tafel: ICE nach Kopenhagen fällt aus. Gemäss Durchsage «wegen technischer Überprüfung. Es tut uns leid.». Keine weitere Info, kein Bahnhofsgebäude, kein Personal. Also fuhr ich nach Flensburg. Keine Durchsagen, keine Infos. Ich hätte bloss den Zug nebenan besteigen können. Doch ich ging zum Reisezentrum – der nächste Zug nach Dänemark fuhr in zwei Stunden. Ich setzte mich in den Park vor dem Bahnhof, der Flixbus nach Kopenhagen hielt hinter mir, doch ich wollte ja weiter nach Göteborg.
In Fredericia musste ich umsteigen. Statt auf meinem reservierten Platz im ICE nach Kopenhagen zu reisen, ergatterte ich mir gerade noch einen Sitzplatz am Boden – der Platz ist reserviert für einen Rollstuhl. Immerhin musste ich nicht zweieinhalb Stunden stehen, wie viele andere. Auf dem Flughafen Kopenhagen hatte ich eine weitere Stunde Aufenthalt. Drei Stunden später als geplant kam ich in Göteborg an.
Reisebericht Schweden: https://www.travel-memories.ch/2024-schweden/