Ich hatte nicht vor, nach 41 Jahren noch einmal nach Asien zu reisen. Doch als meine jüngere Tochter fragte, ob ich mit ihr über Weihnachten ihre Schwester in Asien besuchen würde, sagte ich sofort ja. Sie reiste seit Ende September via Indien, Nepal, Bhutan nach Sri Lanka. Wo sollen wir uns treffen? Südindien oder – Thailand! So gab es ein glückliches Wiedersehen in Bangkok, sie landete bloss zwei Stunden nach mir.
Wir waren überrascht vom angenehmen Klima und des organisierten Strassenlebens trotz viel Verkehr. Menschen waren weniger unterwegs als erwartet, sie sind sehr ruhig, niemand drängt, keiner sprach uns an. Sehr angenehm.
Am zweiten Tag nahmen wir ein Boot am nahen Pier Asok in die City um den Siam Platz
Viele Eindrücke in diesen ersten Tagen. Nur positive. Und viel Bewegung: 18’000, 15’000 und 12’000 Schritte.
Am nächsten Tag gab es für 19’000 Schritte …. Als erstes holten wir meine jüngere Tochter am Airport ab und zogen zum zweiten Mal innerhalb unserer Residenz um in eine 120m2 grosse Familiensuite mit zwei Schlafzimmern.
Wat Pho
Nach einem Lunch direkt am Fluss, einem Coffee to go für den Parkbesuch, dem Spaziergang durch die Strasse der Schreiner und vorbei am Tempel auf dem Golden Mount bestiegen wir ein Boot zum Central World.
Gegessen haben wir später bei der Unterkunft. Danach mussten wir noch die Weiterreise für übermorgen buchen. Wir werden nach Krabi fliegen und vier Nächte lang in einem Bungalow auf der südlichen Insel chillen.
Ein Tag mit Booten und 10’000 Schritten
Sieben Nächte in Bangkok! Doch der Aufenthalt war angenehm. Die Menschen sind sehr freundlich, hilfsbereit, lachen oft. Die Stadt ist extrem sauber, kein Papierchen auf dem Boden. Rauchend habe ich eine einzige Person gesehen. Alles ist bestens organisiert, kein Gedränge, keine Hektik. Der Eingang zu einer Mall oder ÖV-Station führt durch einen Rahmen-Check. U-Bahn- und Zug-Stationen sind auch nummeriert. Es ist einfach «Tickets» zu lösen bzw. erhält man einen Jeton, scannbar, der beim Ausgang eingeworfen wird.
Wir sahen noch kaum Kinder und alte Menschen. Jedoch öfter Paare mit Hund oder Katze in einer Art Kinderwagen oder gar in einem Baby-Tragetuch. Im Restaurant wurde ein Löffel wie zum Füttern in Richtung Tier geführt. Ein Paar mit einer Katze verlangte von der Bedienung einen Ventilator fürs Tier. Diesem kam volle Aufmerksamkeit zu.
Inseln im Süden 18.12.-3.1.25
Koh Lanta, 18.-24.12.
Die Reise von Bangkok zu unserem Bungalow am Meer klappte bestens. Der Flug starte erst um 12.50 Uhr, so konnten wir in Bangkok entspannt zum Flughafen, einchecken und frühstücken. Das Flugzeug war ausgebucht. Nach 1.50 h landeten wir in Krabi, gingen zum Ausgang mit den Bussen und kriegten gerade noch drei Sitze in einem abfahrbereiten Minibus, der uns direkt zu unserer Unterkunft fuhr. Inklusive der Fähre dauerte die Fahrt 1.30h.
Da kam schon etwas Koh Samui Feeling auf. Wobei der Bungalow im Vergleich zu den früheren Bambushütten schon luxuriös ist mit Strom, Bad, Warmwasser, Aircon, Kühlschrank Wasserkocher, Room service, …
Inselleben
Verschiedenste Massagen werden überall angeboten, am Strand in überdachten Pavillons. Ich entschied mich für eine Thai Massage. Sie begann mit starkem, fast schmerzhaftem Drücken an den Fusssohlen und den Waden. Selbst nach fast einer Stunde hoffte ich noch auf etwas angenehmes, schmerzfreies Massieren. Immerhin war dieses etwas entspannend an den Armen und am Kopf. Am nächsten Morgen fühlten sich die Beine wirklich besser an, kein Wadenkrampf drohte, auch keine Fusskrämpfe, die ich an den beiden vorigen Morgen hatte – vom Gehen auf Sand? Sie kommen oft durch unebenen Boden oder weiche Sohlen . Ich bin gespannt, wie nachhaltig das wirkt.
24. Dezember: Mit der Fähre von Koh Ngai nach Koh Jum
Wir reisten von Koh Lanta auf Koh Ngai. Wieder super einfach zu buchen und perfekt organisiert. Die Tickets kauften wir in der Unterkunft, der Taxifahrer kam uns pünktlich um 11.40 abholen, trug unser Gepäck zum Pick Up und verlud es aufs Dach. Im Wagen sassen bereits fünf Passagiere, vier weitere wurden in Hotels abgeholt, dann fuhren wir zum Pier. Sofort kam ein junger Mann unser Gepäck vom Dach holen, einem anderen folgten wir zum Check-In. Das Gepäck wurde mit Zetteln wie auf Flügen versehen, für jede Insel eine andere Farbe. Ein Sticker derselben Farbe wurde uns aufs Hemd geklebt. Dann konnten wir im Schatten warten bis unser Boot anlegte. Ums Gepäck mussten wir uns auch hier nicht kümmern. Super Service!!! Besonders für mich mit meinem 20kg schweren Rollkoffer! Alleine mit dem Tagesrucksack und der Handtasche hatte ich Mühe, die hohen Stufen und Treppen der Boote zu schaffen.
Die Insel ist 5km2 gross, 4.1km lang und 2.1km breit. Strassen und Fahrzeuge gibt es keine.
An Heiligabend gingen wir ein paar Schritte zum Restaurant nebenan, sassen an einem Tisch auf Sand, genossen Pizza aus dem Holzofen und wunderschöne Live Musik. Ich wurde etwas sentimental.
Meine Töchter erkundigten die andere Seite der Insel und den dortigen Nationalpark, nur zwanzig Minuten dauert der Spaziergang dorthin. Es sei sehr schön, doch sie lasen Warnungen von Waranen, Seeigeln und Quallen. So verzichteten sie auf ein Bad.
26. Dezember: 20. Jahrestag des Tsunami, der 350’000 Tote forderte
Es war hier nichts von diesem Jahrestag zu merken. An vielen Orten gibt es allerdings Schilder, welche in Richtung «Tsunami Evacuation Route» zeigen .
27. Dezember: Mit der Fähre von Koh Ngai nach Koh Jum
Auf Koh Jum kriegten wir zwei Nächte im Koh Jum Freedom Resort. Unsere Reiseroute wird zur Zeit bestimmt von der Verfügbarkeit von Unterkünften. Wie erwartet sind die meisten über die Feiertage ausgebucht. Wir ziehen dann für eine Nacht um ins Joy in der Nähe am Meer. Dann wieder für eine Nacht zurück ins Freedom und zwei weitere zur Freeda.
Die Fähren waren von Koh Ngai nach Koh Lanta und jene von dort nach Koh Jum waren ausgebucht. Und was Touristen Gepäck mit sich schleppen – vor allem ich! Zum Glück gibt es viele helfende Hände von Angestellten. Auch beim Ein- und Aussteigen. Ins Boot müssen etwa 80cm überwunden werden, am Pier etliche Stege.
Zwischen Weihnachten und Neujahr waren wir froh, doch noch für jede Nacht einen freien Bungalow gefunden zu haben. Wir zogen einige male um und einmal zurück.
Silvester 2024
Wir feierten im Coco Resort mit ca. 30 weiteren Touristen, die meisten aus Dänemark. Uns wurden thailändische Tänze dargeboten, teils moderne, der eine Song soll König Rama komponiert haben – ziemlich fetzig. Es passte zu den jungen Mädchen.
Nach den Tänzen gab es Karaoke, wobei sich einige Dänen sehr engagiert zeigten. Die Stimmung stieg mit dem Ziehen von Losen, zehn Geschenke gab es zu gewinnen. An unserem Tisch war Vanessa die Glückliche, zum Glück war das Plüschtierchen im Gegensatz zu anderen sehr klein. Die wenigen Gäste zogen nicht alle Gewinnlose, so dass wir eine zweite Chance erhielten. Leider zogen wir nur Nieten. Doch unsere Jüngste erhielt das letzte Päckchen geschenkt: eine Glasvase. Kurz vor Mitternacht stellten sich die Dänen auf die Stühle, wir taten es ihnen gleich uns sprangen nach deren Brauch um Mitternacht ins neue Jahr. Die Gastgeber schenkten noch Champagner aus zum Abschied.
Vom Leiter des Resorts erfuhren wir, dass die Saison jeweils von November bis März dauere, aber nun bis April verlängert werden soll. Danach kommen oft starke Stürme auf, welche Abfälle an den Strand spülen. Diese werden dann zurück ins Meer entsorgt. Auf dieser Insel gibt es erst seit zehn Jahren Elektrizität und Internet. Selten funktionieren die Zahlungsgeräte für Karten. Es wird gesagt, in ein, zwei Wochen soll es wieder möglich sein mit Karte zu bezahlen. Im Coco funktierte es, nachdem mit dem Gerät ein Empfang gefunden wurde im Garten.
Mehr als die Hälfte der Insulaner sind Moslems. Es gibt auch eine Moschee, den Iman hörte ich schon zweimal rufen, früh am Morgen, als es noch dunkel war.
Shoppingtour in der «City»
3.1.25 Von Krabi zurück nach Bangkok per Flug
Auch mit dem Flug war es eine lange Reise, aber top organisiert von unseren Gastgebern. Deren Fahrer chauffierte uns um 13 Uhr mit einem Jeep zum Pier, davor sandte er seinem Taxi-«Kollege» auf dem Festland ein Foto von uns dreien, so dass wir gleich gefunden und mit Gepäck im Auto verstaut wurden. Den Preis von ca. Fr. 30.- für den gesamten Transfer bezahlten wir bereits in der Unterkunft. Als aufgegebenes Gepäck sind nur 10kg gratis. Bei der Gepäckaufgabe mussten wir dann für 20kg Zusatzgewicht nachbezahlen, Fr. 50.-.
Zurück in Bangkok am 3.1.25
Wat Saket – Golden Mount
Zum dritten Mal waren wir an der Endstation des Bootes bei diesem Tempel, doch heute bestiegen wir endlich den künstlichen Berg von 79m. 344 Stufen!!
32. Stock! Die ausführliche Beschreibung des Dresscodes lasen wir, verstanden, ignorierten – und wurden eingelassen! Spektakuläre Aussicht, wir konnten uns kaum sattsehen. Bloss die Techno-Musik des DJs passte für mich nicht an diesen Ort.
Zweitletzter Tag – Shopping im Wochenend Market: «Der Chatuchak Weekend Market (auch JJ Market genannt) ist der größte Markt Thailands und zugleich auch einer der größten Wochenendmärkte weltweit. Er zählt zu den Top Sehenswürdigkeiten in Bangkok und ist ein wahres Shopping Paradies für Schnäppchenjäger.» Die Töchter schlugen zu!
Wein wurde in diesem Lokal leider nicht ausgeschenkt. Er wurde mir schon früher mehrmals verweigert in Shops und Restaurants, da Alkohol erst ab 17 Uhr verkauft bzw. ausgeschenkt werden darf.
Letzter gemeinsamer Tag am 6.1.25
Mahanakhon Skywalk, unser Ziel heute, am letzten gemeinsamen Abend
Morgen, am 7.1., fliegt meine jüngere Tochter zurück nach Zürich, die Ältere reist mit mir weiter nach Kambodscha, Angkor Wat.